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Dezember 2011: Der RuF-Weihnachtsmann reist nach Spanien

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Frida


Na liebe Emma, welches Halsband möchtest Du denn heute anziehen? Das rote, das blaugeblümte oder doch lieber das grüne? Such Dir eines aus. Nein liebe Emma, das mit den kleinen Weihnachtsmännern hängt zwar schon hier, das gibt es aber erst zu Weihnachten. Und was liegt denn da? Na toll: Gestern erst hast Du ein Bärchen zum Spielen bekommen, heute ist es schon wieder kaputt. Und Dein neuer Ball sieht ohne Luft auch nicht mehr so gut aus, wie noch vor zwei Tagen…


Emma lebt in Deutschland, Emma lebt im Überfluss. Vor zwei Jahren kam sie als Notfall zu „Retriever und Freunde“. Damals hatte die ehemalige Zuchthündin nichts als „das nackte Leben“. Heute hat Emma von allem mehr als genug. Nicht ein, nein mehrere kuschelige Plätzchen zum Schlafen, jede Menge Spielis, die man mit Freude kaputtmachen kann, da Frauchen regelmäßig für Nachschub sorgt, diverse „Ausgehgarnituren“, regelmäßig Futter und nebenbei die feinsten Leckerlies, die Hund sich nur wünschen kann. Und: Emma hat vor allem ein Frauchen, die sie lieb hat, für sie sorgt und ihr nahezu jeden Wunsch von den Augen abliest.

An Liebe und Fürsorge mangelt es auch den Schützlingen der Streunerhilfe Katalonien nicht. Das Wort „Überfluss“ aber kennen diese Hunde nur im Zusammenhang mit Not und Leid. Eine kleine, private Gruppe engagierter TierschützerInnen tut alles in ihrer Macht stehende, um zu helfen, vor allem auch vor Ort im Tierheim in Sallent. Ihre bescheidenen finanziellen Mittel reichen zumeist jedoch gerade einmal für eine Grundversorgung mit dem Lebensnotwendigsten: für einen geschützten Platz, Futter und dringend notwendige tierärztliche Behandlungen. Dafür, ihren Schützlingen auch nur einen einzigen zusätzlichen Wunsch von den Augen ablesen und erfüllen zu können, reicht das Geld nicht. Tierschutzalltag in Spanien, an dem auch das nahende Weihnachtsfest nichts ändern wird.

Oder etwa doch? Könnte vielleicht unser Verein etwas tun, um Weihnachten 2011 auch für die noch in Spanien lebenden Schützlinge der Streunerhilfe Katalonien zu einem besonderen Fest werden zu lassen? Gedanken, die Sandy, „unseren Mann von der Notfallannahme“, bewegten und eine grandiose Idee entstehen ließ: die RuF-Weihnachtsaktion für unsere spanischen Freunde im Tierheim in Sallent. Sofort jagte er die Idee durch den RuF-Äther: Jeder, der irgendetwas übrig hat, was ein Hund brauchen kann – sei es ein gebrauchtes Halsband, eine Leine, ein Geschirr, sei es Spielzeug, Decken oder ein paar Leckerlies -, der solle ein Päckchen packen und schicken. Die RuF-Notfallannahme wurde kurzerhand zur Sammelstelle umfunktioniert, von der aus dann alle Geschenke gemeinsam ihre Reise nach Spanien antreten sollten.

Ahnte Sandy wohl, welche Lawine er da auslöste? Nein, er ahnte es nicht, sollte es aber bald zu spüren bekommen. Unsere Mitglieder waren von der Idee begeistert! Fieberhaft wurden in allen Ecken Deutschlands geschaut, was in der Spielkiste der eigenen Vierbeiner an ungeahnten Schätzen zu finden ist. Wurde geprüft, ob es wirklich notwendig ist, fünf Halsbänder und Geschirre zu haben, wo der eigene Hund eh nur immer eines tragen kann. Wurden gebrauchte, aber noch gute Sachen aussortiert. Wurden zusätzlich Leckerlies oder gar neue Sachen gekauft. Wurde bei Hundefreunden nachgefragt, ob diese nicht auch noch etwas übrig hätten. Einige Mitglieder gingen sogar erfolgreich auf „Betteltour“ bei Hundefachgeschäften und konnten so das ein oder andere Nützliche und Schöne „ergattern“.


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Und dann nahm alles seinen Lauf: Erst eins, dann zwei und immer mehr Päckchen trudelten ein. Der Postbote kam langsam ins Schwitzen und fragte schon verwundert, ob hier eine Firma gegründet werden solle. Und während Sandy und seine Frau bereits überlegten, ob sie wohl die Garage leer räumen müssen, da ihr Flur kaum noch passierbar war, warf der Postbote vor lauter Verzweiflung hin. Schnell musste Ersatz her, denn der Päckchen-Strom riss nicht ab. Binnen Tagen wurde klar: Die ursprüngliche Idee, die einzelnen Päckchen anschließend in ein größeres Paket zu packen und per Post nach Spanien zu schicken, konnte man getrost vergessen. Die unglaubliche Spendenbereitschaft der Menschen bei Retriever und Freunde übertraf nicht nur alle Erwartungen, sondern eröffnete plötzlich ein unerwartetes logistisches Problem für den Weitertransport.


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Eine neue Idee musste her, um die Verpackungs- und Transportfrage zu lösen. Etwas mulmig wurde Sandy auch angesichts der Höhe der damit verbundenen „Portokosten“. Nun, dieses Problem sollte ganz schnell von unseren Vereinsmitgliedern gelöst werden. Zusätzlich zu den Sachspenden oder anstatt derselben, fingen unsere Mitglieder nämlich an, Geld für das Porto zu sammeln und zu schicken. In der Zwischenzeit fragte Sandy in seiner Firma nach, ob es mögliche wäre, das Paket dort fachmännisch zu verpacken und dieses, um Porto zu sparen, per Spedition über die Firma zu verschicken. Und siehe da, es war möglich! Und so „schnürten“ seine beiden Kollegen Klaus und Joachim vom Versand am 13. Dezember 2011 aus vielen Einzelpäckchen zwei professionelle Pakete von insgesamt 102kg! Noch am selben Tag wurden diese von der Spedition abgeholt und rollten „gen Süden“.


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Doch damit nicht genug. Sandy’s Chef Herr Walter entschied, dass seine Firma die gesamte Frachtgebühr übernahm – ein besonderer Weihnachtsgruß an alle beteiligten TierschützerInnen. Und so konnten die Portospenden unserer Mitglieder, inklusive eines Zuschusses seitens des Vereins "Retriever und Freunde", als zusätzliches Weihnachtsgeschenk nach Spanien überwiesen werden.

Am 19. Dezember, einige Tage vor Weihnachten, erreichte uns per Mail die Nachricht, dass unsere Pakete gut in Spanien gelandet sind:

„Hallo Sandy, auf diesem Wege möchten wir uns ganz, ganz herzlich bei Euch allen für Eure großartige Unterstützung bedanken. Marc war sprachlos, als er all die vielen tollen Geschenke ausgepackt hat, die ihr für unsere Hunde geschickt habt. Das gibt ein wirkliches Fest für unsere Schützlinge vor Ort. Marc wird all die schönen Sachen an Heiligabend zu den Hunden ins Tierheim bringen! Marc lässt Euch alle herzlich grüßen und sendet ein MUCHAS GRACIAS aus Spanien!“

Zu gerne wären wir Mäuschen gewesen, als am 24. Dezember die zuvor in liebevolle kleine Päckchen aufgeteilten Geschenke an die Schützlinge im Tierheim in Sallent verteilt wurden. Wir alle kennen die leuchtenden Augen der eigenen Vierbeiner an Weihnachten, wenn sie „ihr Geschenk“ auspacken dürfen und ihre besonderen „Weihnachtsleckereien“ erhalten. Dieses Jahr haben wir nicht nur die Augen unserer Hunde, sondern gemeinsam zusätzlich Dutzende spanische Hundeaugen zum Leuchten gebracht!


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Danke an alle Menschen, die so liebevolle Päckchen gepackt und geschickt haben!
Danke an alle PortospenderInnen und an die beiden „Profipacker“ Klaus und Joachim!
Danke an Herrn Walter von der Firma Stieber GmbH Heidelberg für die großzügige Übernahme der Frachtgebühren!


Danke an alle, die geholfen haben, dass Weihnachten 2011 für die noch im Tierheim in Sallent
lebenden Schützlinge der Streunerhilfe Katalonien zu einem ganz besonderen Fest wurde!




copyright© Fotos: Retriever und Freunde e.V.; Text: Anina Mischau


 
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