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500 - ne Berliner Göre

Emma

500 Hunde seit Vereinsgründung am 28.11.2009.

Diese 500 Hunde könnten sich um ein ganzes Fußballfeld herum aufstellen und müssten doch eine zweite Reihe bilden.
Diese 500 Hunde bedeuten 500 Schicksale. Jeder einzelne ist uns wichtig. Denn jeder einzelne Hund ging durch unsere Hände, durch unsere Herzen. Einer nach dem anderen kam zu Freunden und blieb als Freund.

Jeder einzelne hat uns berührt, bei jedem haben wir mitgefiebert, mit gelitten und uns mit gefreut. Jeder einzelne ist unwiderruflich ein Teil unserer Gemeinschaft, unserer Geschichte.

Barkley ist unsere Nummer 500.

Berlin Wedding. Ein Viertel mit Geschichte, früher Zilles „Milljöh“. Auch heute ein Viertel, in dem die meisten von uns wohl nicht leben wollten. Schon gar nicht mit Hund.

Barkley ist dort aufgewachsen. Er ist 1 Jahr alt und kennt nur sein „Milljöh“. Stark befahrene Straßen, S- und U-Bahn, wenig Grün, viele Menschen, viele Häuser.

Vielleicht ist Barkley deshalb so klein und zart geblieben. Kein Platz zum Großwerden.

Eine Berliner Göre stellt man sich rotznäsig vor, frech und vorlaut. Ne typische Berliner Göre ist Barkley nicht. Er ist zuckersüß und der größte Schmuser aller Zeiten, ein fröhlicher noch welpenhaft wirkender Matz, mit Elefantenohren und Knopfaugen. Das Gewirr an Häusern, Straßen und Menschen ist nicht seins, vorsichtig guckt er sich um und geht etwas zögerlich in diese laute Welt um ihn herum.

Danke, nicht nur im Namen von Barkley... Danke an alle, die mit uns diese großartige Zahl erreicht haben.


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Aber auch ein Anlass in Ruhe zurück zu schauen. Was bedeutet uns die Arbeit mit den Hunden, was bedeutet es, einem Tierschutzhund ein neues Zuhause zu geben? Warum ein Hund aus dem Tierschutz? Warum engagiert man sich im Tierschutz? Wie jeder dieser 500 Hunde hat auch jeder von uns Menschen seine Geschichte, seine Erinnerungen.

Wir wollen Sie teilhaben lassen an diesen Gedanken:
 

Ingrid-und-Bande

Pflegestelle, ein Job fürs Herz...

Da ich Pflegestelle bin, hier bei Retriever und Freunden,kann ich mal schreiben wie es sich anfühlt, das „Pflegen“...

Da ist er, der Anruf vom Team, da ist die Frage: "Kannst du einen Zuchthund nehmen?"

Und eine sehr kurze Beschreibung folgt, eine Beschreibung die meist sehr dürftig ist, da hier der Verein nur eine Beschreibung bekommt, die über es ist eine Hündin, oder ein Rüde kaum hinausgeht. Wenn wir viel Glück haben wissen wir auch das genaue oder ungefähre Alter, darüber hinaus gibt es kaum noch Infos.

Das ist den dortigen Vermehren auch nicht wichtig, denn der er, oder sie, sollen weg. Für mehr ist keine Zeit und interessiert die sogenannten „Züchter“ dort nicht, leider!

Wie sie ausschaut, die Hündin die dann zu mir kommt, nein, keinen blassen Schimmer, nur in ganz seltenen Fällen gibt es ein Bild.

Wir Pflegestellen haben nur kurz Zeit eine Entscheidung zu treffen. Kann ich jetzt pflegen? Was liegt privat zur Zeit an? Was ist mit meinen eigenen Hunden? Alle gesund?

Meistens sagen wir von Herzen ja! Ja bringt sie/ihn her.....ist doch dann die Antwort.

Nun geht die Scheinschwangerschaft von einem Pflegefrauchen los!

Nestbau wird betrieben, und alles besorgt was Pflegehund Nummer sowieso braucht. Ein wenig Routine hat man ja nach einer Weile dabei schon.

Pflegefrauchen aufgeregt und im absoluten Ausnahmezustand.

Und dann dauert es oft nur noch wenige Tage, bis „er“ oder „sie“ dann kommt.

Die Gedanken kreisen, kreisen um den Pflegi, wie wird sie/er sein, wie schaut sie/er aus...? Kommen sie mit meinen Hunden zurecht? Diese Fragen im Kopf, sie bleiben wohl für immer, bei jedem Pflegehund. Und auch bei jeder Pflegestelle.

Jeder dieser Hunde ist etwas ganz besonderes, und jeder schaut auch anders aus. Manchmal erkennen wir kaum die Fellfarbe, oft ist der Geruch von Stall übermächtig, und ein Bad muss sein.

Mal sind sie schüchtern oder auch forsch, oft aber auch sehr ängstlich...

Doch eines haben alle gemeinsam, sie brauchen unsere Hilfe und unsere Liebe.

Nach dem ersten Kennenlernen beschnuppern wir uns. Das glauben Sie nicht? Ist aber so... Es wird an den Ohren geschnüffelt, um zu „riechen“, ob da gesundheitlich was vorliegt, und auch in den Fang mal reingeschnuppert, nun ja... Gleichzeitig hat man einen prima Blick auf die Zähne, was nicht immer sehr erfreulich ausschaut, leider!

Ja, und Hund schnuppert auch, an meinen Händen, an meinem Gesicht, meine Haare... So lernt man sich kennen. Jeder hat den Geruch des anderen in der Nase. Stimmt doch oder? So verliebt man sich ineinander.

Es ist eine der schönsten Aufgaben die ich je hatte, und alle meine Pflegis, egal was auch von einigen angestellt wurde, so ab und an...., alle tummeln sich in meinem Herzen, nie wird auch nur einer vergessen sein.

Aus Pflegestelle wird auch manchmal ein „Pflegestellenversagen“. Das schönste Wort das es hier im Verein gibt, denn es ist ein Wort der unendlichen Liebe, und eine Liebesgeschichte findet mit diesem Wort ihren wunderschönen Anfang, für ein ganzes Hundeleben lang.

Das Erleben, die Veränderung, wenn diese Hunde sich eingelebt haben, das ist etwas, das kann man mit Worten nicht wirklich beschreiben, das muss man einfach erleben. Es sind die wunderschönsten Augenblicke.

Mir ist es bisher genau zweimal nicht gelungen „sie“ gehen zu lassen...die Liebe war einfach stärker.

Pia, und meine Omi Sally, die nun hinter dem Regenbogen auf uns herunterschaut, sind geblieben. Eine Entscheidung, die ich nicht eine Sekunde bereut habe. So schön, wenn Herzen ihre Liebe leben können, und dürfen.

Omi Sally und ich durften 3 Jahre lang eine Einheit sein, dann ging sie ihren letzten Weg, in meinen Armen.

Natürlich können die Pflegestellen nicht alle Hunde bei sich behalten, wie sollte das auch gehen. Also ziehen sie in ihre Familien. Und wenn man das erlebt, wie sich gefreut wird, wie die Augen der Menschen, und auch die der Hunde, glänzen, dann weiß ich, alles ist richtig so.

Die Hunde, ich fühle es, sie spüren während der Pflegezeit etwas, das ich nicht wirklich beschreiben kann. Sie fühlen, das ist nicht mein Zuhause. Aber sie fühlen, wenn sie dann da sind, ihre Menschen, die nur „sie“ oder „ihn“ und keinen anderen Hund wollen. Man hat das Gefühl, sie wissen es. Und sie gehen mit. Nein, sie drehen sich nicht um. Ein Pflegefrauchen auch nicht, denn mein Pflegi und ich wissen es, dass es ganz genau so richtig ist.

Ein Pflegefrauchen steht dann da, die Tränen im Gesicht, das Herz so unendlich schwer. Als Trost hilft oft Schokolade und ein gutes Glas Wein, sofern es zur Hand ist.

Und doch ist auch die Freude auch wieder groß, denn da ist er wieder, der freie Platz, für einen Hund der dringend wartet, auf die Freiheit, auf Vertrauen und die Liebe, und das was dann kommt, die dann eigene Familie. Die ihn zu sich holt, und eine neue Reise ins Glück beginnt.

Schon huscht einem auch wieder ein Lächeln über das Gesicht, und mein Herz sagt ganz leise....und sanft: fühle Dich jetzt schon Willkommen nächster Pflegi...auch wenn wir beide uns "noch nicht" kennen.

Ich weiß es jetzt schon, es wird mit dir und uns eine schöne Zeit werden, bis deine Menschen dich hier bei Retriever und Freunde gefunden haben.

Und so lange lieb ich dich.......von ganzem Herzen!
 

Hundemama

MvRuF
Ende Juni 2014 kamen die Labradorhündin Mama Maria und ihre 8 Babys zu RuF.

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Sie kamen aus katastrophalen Verhältnissen und waren in einem schlechten Allgemeinzustand.

Eines von Maria's Babys war die kleine Luca. Wir haben sie als Pflegeeltern zu uns genommen, um sie aufzupäppeln und aufs Leben in einer richtigen Familie vorzubereiten. Luca wog 3,2 Kg und war 9 Wochen alt. Körperlich war sie zart und zerbrechlich, aber trotzdem ein selbstbewusstes, unternehmungslustiges Mädchen.

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Sehr schnell war Luca nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken.

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Es machte so eine Freude ihr zuzusehen, wie sie alles kennenlernt, wild im Garten rumtobt, mit unserem Rüden Finn kuschelt....Wenn ich daran denke, wie ihre ersten Lebenswochen waren, kommen mir die Tränen.

Die Babys haben dank ihrer wunderbaren Mama Maria überlebt und sind tolle Hundekinder geworden.

Nach 14 Tagen bei uns hatte Luca ihr Gewicht schon fast verdoppelt, ihr Giardienbefall wurde behandelt und sie kann gesund durchs Leben gehen.

Für uns gab es die Überlegung, Luca in eine andere Familie zu geben, eigentlich gar nicht. Wir können ihr alles geben, was sie braucht, um ein schönes Hundeleben führen zu können. Sie ist bei der Übergabe direkt in unser Herz gesprungen, und hier hat sie jetzt einen ganz festen Platz.

Luca wurde im Juli offiziell unser Hund, sie heißt jetzt Nele.


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Daggi

Als wir uns dazu entschlossen hatten, einen zweiten Hund dazu zu holen, sollte es auf jeden Fall ein Hund aus dem Tierschutz sein. Und es sollte ein Rüde sein. Und meistens kommt es anders als man/frau denkt.

Wir haben viel geforscht und gelesen und sind dadurch auf das Elend der Zuchthündinnen gestossen. Damit stand für uns fest, es sollte eine Zuchthündin sein. Da wir beide Golden Fans sind, sollte es auch eine Goldiline werden. Monate lang haben wir die Seite von Retriever und Freunde als Gast besucht und beobachtet.

Ja und dann kam sie. Eine kleine verschüchterte Zimtmaus. Der Blick aus den Augen - und schon war alles passiert. Wir fuhren ca. 450 km (einfache Strecke) um sie in ihrer Pflegestelle abzuholen. Die einzige Hürde war, verstehen sich Benji und Joelle. Bei unserem Benji sah ich nicht das Problem, da er mit allen kompatibel ist. Aber die kleine Maus, wie verhält sie sich. Mag sie uns oder hat sie vielleicht Angst vor uns? Nein hatte sie nicht. Ihre Pflegemum erzählte uns, wir waren die ersten Fremden von denen sie Leckerli genommen hat. Also alles gut. Die Maus in unser Auto gebracht und die ganze Strecke wieder zurück. Immer den Blick nach hinten, ob es ihr gut geht.

Zu Hause angekommen hat sie sich auf die Decke gelegt und die Dinge auf sich zu kommen lassen. Sie ist jetzt ein halbes Jahr bei uns und nicht mehr wieder zu erkennen. Da wächst eine sehr stolze Hündin heran.

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Wir hatten bei ihr mit vielen Ängsten zu tun, aber wenn man sich darauf einlässt und mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen den Hund in ein artgerechtes und glückliches Leben führt, bekommt man das 1000fach zurück. Nun gut ich bin auch nicht ganz unerfahren in diesen Dingen. Aber wenn man mal nicht weiter weiß, dann stehen einem bei Retriever und Freunden kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Wenn dieser Hund das erste Mal Schutz bei dir sucht dann weißt du, du hast alles richtig gemacht und bist auf einem guten Weg. Wenn dieser Hund über das ganze Gesicht lacht und dich anstrahlt, das ist Gänsehaut-Feeling pur. Und ich würde immer wieder (obwohl ich bekennender Rüdn-Fan bin) einer Zuchthündin den Vorzug lassen.

Diese kleinen Heldinnen, obwohl sie im Leben nichts Gutes erfahren haben, vertrauen den Menschen dann doch wieder und finden ins Leben zurück. Und ich finde, dass es die ganze Arbeit wert ist - und ich weiß wovon ich rede.

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Siena11

500 Hunde

… das heisst auch:

500 Entscheidungen … ja, dieser Hund soll zu RuF kommen. Zum Glück wissen wir nicht, wie viele Hunde nicht kommen konnten. Eine große Last auf den Schultern unserer Notfallannahme, für die wir nicht genug Danke! sagen können.

500 Pflegezusagen von Pflegefamilien, denen ihre Schützlinge so einiges abverlangt, aber auch so viel gegeben haben. Manchmal so viel, dass aus einigen Pflegestellen "Pflegestellenversager" wurden … Sie konnten sich ein Leben ohne ihren lieb gewonnenen Pflegi einfach nicht mehr vorstellen und haben ihn kurzerhand für immer adoptiert.

500 Planungen von Fahrketten durch die ganze Republik.
RuFs hartnäckigen und geduldigen Fahrkettenplanern ist es gelungen, jede noch so schwierige Fahrkette in trockene Tücher zu bekommen. Oft genug haben sie sich selbst hinter das Steuer geklemmt und haben die Schützlinge nach Hause geholt.

500 Touren um die unterschiedlichsten Hunde abzuholen.
Abgabehunde, die nicht mehr in ihren Familien bleiben konnten oder Hunde von Vermehrern, die nur einen Zweck hatten: möglichst viel Geld in die Kassen zu spülen.

Die meisten dieser oft frühmorgendlichen Touren mit dem "Bobmobil", gefahren von Sandy und Bob zu z.T. schrecklichen, unwirklichen Orten, um ausgedienten, alten, kranken oder einfach übrig gebliebenen Hunden ein zweites Leben in Geborgenheit, Liebe und Wärme zu schenken. Oft von der Angst und Sorge begleitet, ob auch wirklich jede Seele wie besprochen abgegeben wird.
Es bleibt das Schlimmste, ein oder mehrere Paar traurige, aber doch hoffende Hundeaugen zurücklassen zu müssen.

500, nein noch viel mehr, fleißige Chauffeure, die kostbare Wochenendzeit und Sprit gespendet haben, um Teilstücke von Fahrketten zu übernehmen und so dafür gesorgt haben, dass 500 Hundeschätze ihren Weg zu RuF gefunden haben. So manches Herz wurde auf diesen Wegen erobert und es passierte, dass der gefahrene Hund nicht mehr aus Kopf und Herz verschwand und kurze Zeit später noch einmal in das bekannte Auto stieg, um dann endgültig in seiner eigenen Familie anzukommen.

500 engagierte Paten, die den Hund auf den ersten Metern in sein neues Leben begleiten.
Die Paten spenden 50 €, die u.a. für tierärztliche Erstversorgung wie z.B. Impfungen, Chip, Wurmkur, Spot on etc. verwendet werden.
Mit einer liebevoll ausgesuchten Erstausstattung, u.a. Spielzeug, Decken, Leckereien, Bürsten etc. ermöglichen die Paten jedem Hund einen prima Start ins unbekannte neue Leben und sorgen damit dafür, dass jeder Hund mit seiner ganz eigenen Ausstattung in seiner endgültigen Familie ankommt.
Einige Paten begleiten „ihre“ Hunde noch lange nach der Vermittlung in ein eigenes Zuhause. Manchmal sind daraus schon wunderbare Freundschaften entstanden.

500 erfolgreiche Bewerbungen.
Oft mit viel Mühe und Phantasie geschrieben um zu erklären, dass genau dieser eine Hund, in den man sich aufgrund des Tagebuches verliebt hat, ganz besonders gut in die Familie passen würde.


500 Vorkontrollen der Bewerber von engagierten, sensiblen Freunden, um auszuloten, ob der Hund der Wahl auch der richtige für genau diese Bewerber ist. So wichtig, um möglichst genau abzuschätzen, dass alle miteinander glücklich werden und der Hund für immer geliebt in genau dieser Familie bleiben wird.

500 Familien, die einem Hund ein neues zu Hause gegeben haben.
Familien, die um ein Familienmitglied reicher geworden sind. Männer, Frauen und Kinder, die sich auf ihren ganz besonderen, einzigartigen Hund gefreut haben und nicht abwarten konnten ihm ein schönes behütetes Leben zu schenken.

500 Nachbetreuungen, die sichergestellt haben, dass es jedem vermittelten Schützling auch wirklich gut geht. Eine Nachbetreuung, die auch den Familien die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen und ggf. Unsicherheiten anzusprechen. RuF lässt die Adoptivfamilien auch nach der Vermittlung nicht allein.


500 mal
DANKE!
an alle, die dies möglich machen.

Ich bin stolz ein RuFler zu sein!

 

Rainer

MIMI-MAUS--Eine Herzensentscheidung--:s020:

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Es war der 3.August 2013, als wir unsere Mimi zu uns nach Hause holten.

Was zuvor geschah...

Schon als Kind war mein größter Herzenswunsch ein eigener Hund! Sehr früh hatten es mir Retriever angetan, und besonders die "Golden-Fraktion"!

Gnadenlose Eltern hatte ich aus meiner Sicht damals...Jahr um Jahr hieß es "nein-kein Hund!"

Heute sehe ich es anders, gut so, dass sie gnadenlos waren, da sie selbst kein Interesse an einem Hund hatten. So oft fängt eine traurige "Tiergeschichte" eben genau so an!-Kind bekommt einen Hund, keiner kennt sich aus, Eltern wollen nur ihre Ruhe oder aber auch ein glückliches Kind...aber eigentlich keinen Hund...Probleme, Schwierigkeiten...Hund muß weg.

Durch diese Gedanken entstand auch früh mein Interesse am Tierschutz!!! ...der Herzenswunsch, einen Golden Retriever aus dem Tierschutz aufzunehmen, immer präsent.

Irgendwann hat dann alles gepaßt, Job, Partner, Haus - alles da. Billy, unser erstes "Golden Mädel" aus dem Tierheim (den Tag
zuvor abgegeben weil "bissig") zog ein und auch Rainers Herz fing an für diese "Langhaar-Engel" zu schlagen. Unsere Amy kam dazu, ein Scheidungskind - in der Zeitung entdeckt zur Abgabe frei (Zufall/Schicksal)

Zwei Monate nachdem wir unsere geliebte Billy gehen lassen mußten...war wieder das Herz gefragt.

Eine Freundin legte mir einen Ausdruck vor: zwei Golden Omis (11/12), ehemalige ausgemusterte Vermehrerhündinnen, verschenkt und hier jetzt auch nicht mehr gewollt, darum zum verhungern weggesperrt in einen Stall...gerettet durch eine Tierschutzorganisation--brauchen dringend zusammen ein End ZuHause-Überlebenschance-halbes Jahr! ...unsere Herzen entschieden...es wurden fast 3 Jahre.

Mai letztes Jahr, unsere Babsi mußten wir gehen lassen und unsere Meggy nur 3 Tage später. Gemeinsam gelitten, gemeinsam gerettet, gemeinsam gelebt, für immer vereint!!!

So schlimm auch die Trauer war, dem Herzen war klar, es gibt so viele arme, traurige Seelen, laß uns erneut helfen, retten, Freude und Liebe spenden!!!

Retriever und Freunde noch im Kopf, ich wollte ja nur mal schauen...eigentlich noch zu früh...aber da war sie halt, die MIMI-MAUS..:Herzen:

..naja, das Tagebuch war aber auch gespickt mit herzallerliebsten Bildern. Ich wurde süchtig und schaute fast täglich nach neuen Berichten von Mimi!

... also rein optisch war ich sofort verliebt, Rainer auch!!!
... und dann kam das Herz ins Spiel - Mimis Herzproblem, sprach unsere Herzen an!
... wer nimmt einen herzkranken Hund mit 4/5 Jahren, nicht wissend wie schlimm es ist oder wird??
... wieviel Zeit ihr wohl bleiben mag zum "Leben leben"?? Was wird finanziell kommen, nicht jeder kann so wie er will?!
... sie braucht ein ruhiges zu Hause aber trotzdem Spaß, wer kann ihr das geben dieser ball- und spielsüchtigen
Meisterschwimmerin!!?
... einen anderen Hund an ihrer Seite, der sie begleitet, ans Pfötchen nimmt ohne sie aufzuputschen!

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Jemandem dem klar ist, es kann mit einem Schlag vorbei sein oder Jahre lang Freude aber auch Sorgen bereiten!
Ein Rudel das Ihr zur Seite steht, bei all ihren Ängsten die noch in ihr stecken. Und keiner weiß, wie schlimm war dein Leben vorher, kleine Maus!?!

... nun also optisch verliebt in Mimi,
... vom Herzen verliebt in Mimi,
... fehlte nur noch ein wenig Verstand-Verliebtheit...sprich, es muß halt auch passen!!!

Und das hat es: beim Besuch bei Britta, Mimis weltbester Pflegefamilie, mußten zuerst die Mädels entscheiden. Und das hat gepaßt! Mimi zeigte uns mit ihrer Nachtquartierwahl, sie ist uns gegenüber nicht abgeneigt!!!

Alle Herzen haben entschieden - JAAA,es passt!!!

Die Mädels wachsen täglich etwas mehr zusammen. Ich denke Amy ist das, was Mimi braucht, tiefenentspannt und auch in den meisten Streßsituationen gechillt. Keine Toberin, eher gemütlich. Mit großer Neugierde zieht sie Mimi Stück für Stück ins Leben. Ich glaube Amy gibt ihr ein ganzes Stück an Sicherheit bei der täglichen Alltagsstessbewältigung.

Und wir, keine Partymenschen. Mimi bekommt viel Ruhe, wenn sie diese möchte oder aber braucht. Sie rechtzeitig auszubremsen ist wichtig, sie lebt einfach zu gerne und dreht schnell auf. Mimi in Balance halten ist tägliche Herausforderung, sie liebt ihr Leben!!!

Sie darf alles lernen, aber sie muss nicht! Sie darf ihr gewonnenes Leben genießen und sich mit uns über jeden erlebten Tag freuen. Sie muß nicht zwanghaft therapiert werden wegen Ihrer Ängste, wir versuchen sie zu stärken, selbstsicher ihre Freiheit zu genießen.

Jeder Tag mit der Mimi-Maus ist mit schönen und auch lustigen Aktionen gespickt. Das beginnt morgens wenn sie durch das Bett robbt um alle Streicheleinheiten zu ergattern die es geben könnte. Wenn sie sich freut wie "Bolle" wenn sie einen wieder sieht, auch wenn man nur ganz kurz im Keller oder Müll wegbringen war.

Sie kann schimpfen wie ein Rohrspatz wenn ihr etwas nicht paßt. Sie gurrt wie ein Täubchen wenn sie sich freut. Sie liebt alle Menschen und Hunde (wenn sie nicht zu wild sind)

Mimi bringt Gute Laune und Sonne in den Alltag, jeden Tag!!!

Mimi liebt uns und ihre Amy - und wir sie mit ganzem Herzen
 

marbell

Lieber Leser,

ich möchte euch von Luna berichten.

Luna kam im Mai 2013 zu uns im Alter von fast 6 Jahren. Sie ist ein "Abgabehund", hat also bereits in einer Familie gelebt - Familie mit 2 Kindern.

Man sollte denken, das sind die unkomplizierten, einfachen Hunde. Leider nicht immer. Auch diese Hunde haben ihre eigene Geschichte, Vergangenheit, die wir meist gar nicht kennen.

Wir haben (zufällig) 2 Hunde, durch die wir viel über die Spezi Hund gelernt haben. Es ist erstaunlich, wieviel sich die Hunde untereinander abschauen, Sicherheit vermitteln, selbstbewußter werden.

Nach dem Tod unseres älteren Rüden, dem Chef hier, im März 2013, hat der jüngere Rüde, ebenfalls ein Tierschutzhund, sehr getrauert, war in sich gekehrt. Ihm fehlte der Halt. Was sein Kumpel ihm gegeben hat, können wir nicht ersetzen, so sehr wir uns auch anstrengen.

Deshalb kam der Wunsch in uns auf, eine Hundekumpeline mußte her.

Zu diesem Zeitpunkt stand Luna zur Vermittlung, weil ihre Familie ihr nicht mehr gerecht werden konnte. Wir freuten uns auf die Aufgabe als Pflegestelle, die ein Kinderspiel zu werden schien.

Jedoch bei der Übergabe war Luna überaus ängstlich, panisch, zitternd, ganz zart, das Fell struppig, sie vermied Blickkontakt und war völlig durch den Wind.

Neue Situation, aufregender Tag,.... Das wird schon. Wir sollten uns täuschen.

Luna fehlten Umweltreize. Das simple Türöffnen eines Autos bereitete ihr Angst und sie ging mit eingeklemmten Schwanz sofort wieder zurück, am liebsten unter den Tisch oder in die letzte Ecke.

Unser Rüde (ebenfalls 6 Jahre) trauerte zwar immer noch, aber er freute sich über den weiblichen Zuwachs, nur spielen wollte Luna nicht mit ihm.
Sie kennt es nicht. Sachen zum Kauen: kennt sie nicht.

Unsere Hunde haben ihren Platz in ihren Körbchen, den sie nutzen, wenn sie möchten, ebenso wie zugeteilte Plätze auf dem Sofa.
So nicht Luna. Luna kennt weder Körbchen noch Sofa. Es dauerte nicht lange, bis sie die positiven Seiten eines kuscheligen Körbchens und einem begehrten Platz auf dem Sofa kennengelernt hat.

Tag um Tag ging es besser mit ihren Ängsten. Sie fuhr ungerne Auto, zitterte. Da wir aber täglich ins Büro müssen und Luna dabei ist, kommt sie nicht umhin.

Luna ist nun ein gutes Jahr bei uns und seit kurzem wendet sie ihren Blick zu uns, erträgt es auch, uns direkt anzusehen. Luna wurde nicht körperlich mißhandelt. Luna musste keinen Durst und Hunger erleiden. Sie genoß sogar angeblich die Welpenschule. Der Angabefamilie war sehr daran gelegen, einen guten Platz für das zarte zerbrechliche Wesen zu finden.

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Wir sind Pflegefamilie bei Retriever und Freunde, weil wir in erster Linie den Hunden aktiv helfen möchten. Eine geschundene Seele auf den rechten Weg zu bringen, war uns ein Bedürfnis. Den Start in ein besseres Leben, eine 2. Chance. Wir haben uns für einen Rasse-Tierschutzverein entschieden, weil wir eine Vorliebe für den Golden Retriever haben, der uns durch seine sanfte Art beflügelt.

Während unserer gesamten Pflegezeit wurden wir durch das Team von Retriever und Freunde e.V. bestens betreut. Es gab keine doofen Fragen und wir wurden ernst genommen. Das erleichterte vieles.

Luna hat wahnsinnige Fortschritte gemacht.

Ein stetiges, langsames Training, sowie immer wieder Ruhe und körperliche Nähe, soweit es der Hund erträgt, haben dazu beigetragen. Es dauert manchmal sehr lange, bis der Hund "ankommt", Rückschläge inbegriffen. Da heisst es einen Schritt zurück und kurze Pause.

Aber die Belohnung bleibt nicht aus: enge Bindung zum Hund und innige Vertrautheit, sowie tiefe Dankbarkeit einer armen Seele geholfen zu haben.
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Harriet - Gibt es die Liebe auf den ersten Blick?​


Müde von
falschen Menschen,
falschen Händen und
falschen Hoffnungen.
Müde vom falschen Leben!​

"Nun bist du frei, kleine Harriet. Schlaf dich aus, nimm dir Zeit und sammel Kraft! Du wirst sehen: es gibt auch richtige Menschen, richtige Hände, richtige Hoffnungen und vor allem ein richtiges LEBEN!!"


Ein Anruf von RuF:"Es kommen mehrere Zuchthunde. Inga, kannst du pflegen?" "Ja, wenn ich aussuchen darf, nehme gerne die braune Maus." Die Vorfreude ist riesig, mit Harriet wird meine erste Zuchthündin ins Pflegekörbchen kommen. Ehemalige Zuchthündinnen -sie sollen ganz besonders sein sagte man mir vorab. Ich bin so gespannt…

Es ist Samstag, der 07.06.2014, Aufregung im Hundehotel, mittags sollen die vier Zuchtmuttis zur Verteilung auf ihre Pflegestellen kommen. Das Auto fährt auf unseren Hof, der Kofferraum geht auf, es springt eine braune Labbihündin raus und mir direkt ins Herz.

Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick!


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Ein vierter Hund? Kommt eigentlich nicht in Frage. Aber vom ersten Augenblick an ist es als wäre es nie anders gewesen, als wäre sie schon immer da. Sie ist der Ruhepol für die anderen drei Hundemädels, die schon bei uns leben.

Und nun? Schlaflose Nächte, Herzrasen, Schmetterlinge... Harriet gehen lassen? Nein, niemals nicht!!
Sie ist gekommen, um zu bleiben in ihrem neuen Zuhause bei uns.

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(geschrieben von Inga Grotehöfer, Pflegestelle RuF)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

keba

MvRuF
ASKO

Auf meinen ersten Hund musste ich 33 Jahre warten, obwohl ich, seit ich denken kann, einen Hund wollte. Aber erst dann haben die äußeren Umstände gepasst, vor allem die Tatsache, dass ich den Hund zum Arbeiten mitnehmen konnte.

Nachdem ich mich für einen Retriever entschieden hatte, träumte ich von einem niedlichen, kleinen Welpen, süß und anhänglich. Gott sei Dank hab ich in dieser Phase die Besitzerin eines Hundeteenagers in der Pubertät getroffen. Die hat mir plastisch von den ersten Monaten erzählt: alle 2, 3 oder 4 Stunde rausgehen, der Kleine knabbert vieles an, bellt, wenn er etwas oder jemanden unheimlich findet – alle das wäre bei der Arbeit unmöglich gewesen.

Warum also kein älterer Hund?

Nachdem diese Entscheidung gefallen war, ging die große Suche los: Tierheime, Internetseiten, Zeitungen ... Dabei habe ich mich in einen Goldie von Retriever und Freunde e.V. verliebt und spontan angerufen. Das Gespräch war nett und informativ, und die Absage für diesen Hund folgte auf dem Fuß. Eine große Enttäuschung, aber die Erklärung dazu konnte ich nachvollziehen. Er war kein Anfängerhund, und auch für meine Arbeitssituation nicht geeignet. Mit der Vermittlung würde sie weder mir noch ihm einen Gefallen tun. Aber wenn ein geeigneter Hund käme, würden sie sich melden.

Es dauerte fast 6 Monate, da kam der Anruf: Asko, Golden Retriever, 5 Jahre, Abgabehund – willst du ihn? Klar, wollte ich und wurde somit Pflegestelle mit Bleibeoption.

Große Aufregung, alles wurde besorgt: Näpfe, Körbchen, Spielzeug, Futter, usw. Sandy, der für die Notfallannahme zuständig und meine Bezugsperson bei RuF war, fuhr mit mir zusammen zum Übergabeort und hat die ersten Stunden mit mir und Asko verbracht und mir Ruhe und erstes Hundewissen vermittelt.

Mit ihm stand ich auch die nächsten Monate noch in Verbindung, sowohl bei Erfolgen als auch bei Problemen. Und von beidem gab es reichlich: Asko war ein souveräner, erwachsener Rüde, der Menschen jeder Art und Größe geliebt hat und zu Hause und bei der Arbeit geschlafen oder gekuschelt hat. In diesen Situationen ein Traumhund. Leider hat er bei seiner Vorgängerfamilie ein riesiges Grundstück zum Gassi gehen gehabt. Leine und Kommandos waren für ihn ungewohnt bis unbekannt. Andere Hunde wurden gerne angebellt, und das Zurückkommen war unsicher. Es waren einige Baustellen für einen Hundeanfänger wie mich.

Was ich jetzt aber mit absoluter Sicherheit sagen kann, ist, dass das gemeinsame Lösen dieser Probleme hat uns eng zusammengeschweißt. Asko hat mir vieles beigebracht, nicht nur als Hundeführer sondern auch als Mensch. Er hat mir sein Vertrauen geschenkt, nicht sofort, dafür aber umso größer und intensiver. Durch ihn hab ich gelernt aus mir heraus zu gehen, laut zu schreien (bis dahin unmöglich, aber ein Hund, der sich in Gülle wälzt, weckt ungeahnte Fähigkeiten), meinen Willen durchzusetzen und meine Liebe zu zeigen. Alles Dinge, die er mir gegeben hat. Und die mir kein anderer Hund so hätte zeigen können. Dafür wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Leider musste ich ihn nach 5 gemeinsamen Jahren gehen lassen. Seitdem sehe ich ihn in vielen kleinen Situationen wieder vor mir und fühle seine Nähe.

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Claudia

Eigentlich sollte Zack immer in unserer Rubrik 'besonderer Schützling' vorgestellt werden.

Einen Platz bekommen in dieser Rubik der besonderen Hunde, diejenigen, die ein ganz besonderes Augenmerk verdient haben. Zack hatte es verdient. So besonders, so schützenswürdig.

Er hat es nie dahin geschafft. Irgendwas kam immer dazwischen, ein anderer Hund schien immer wichtiger oder das timing war falsch oder oder oder.

Ganz ehrlich? Ich glaube, es lag daran, dass niemand wusste, was man über Zack schreiben sollte.

Zack hatte keine Geschichte. Zack hatte eine unendlich traurige Geschichte. Die Geschichte, des immer übersehenden Hundes.

Irgendwann kam Zack in Frankreich ins Tierheim.
Irgendwann fiel es nicht mehr auf, dass da ein kleiner schwarzer Hund war, der immer mehr zerbissen wurde.
Irgendwann wusste niemand mehr, wie lange er überhaupt da war.
Irgendwann hat Zack keine Ansprüche mehr gestellt.

Irgendwann kam Zack zu uns.
Nein, nicht irgendwann, das Datum wissen wir noch genau.
Wir wissen dieses Datum, da wir monatelange mitgezählt haben. Monat für Monat ohne auch nur einen einzigen Interessenten für Zack.

Irgendwie gingen die Kommentare derjenigen, die Zack am besten kannten, selbst hier unter. Auch wenn sie geschrieben haben: Ein Hund, der für seinen Menschen durchs Feuer gehen würde.

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Irgendwie hat Zack nie aufgegeben. Und die, die ihn kannten, haben das gewusst. Manchmal war es vielleicht mehr ein Glauben als ein Wissen. Sie haben an Zack, der sich nie so recht zeigen wollte, geglaubt.


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Selten hat Zack gezeigt, wie bedürftig er ist. Aber er hat immer an seiner Decke genuckelt wie ein Welpe. Selten hat er gezeigt, welchen Stress er hat, außer wenn er sogar seine geliebte Kuscheldecke kurz und klein gebissen hat.

Zack hat nie gejammert, er hat immer ertragen.

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Seit einer Woche ist Zack vermittelt.
Irgendwann hat irgendwie irgendwer sehr Besonderes das ganz Besondere erkannt oder vielleicht auch nur erahnt.

Vielleicht möchten Sie sich eine Minute Zeit nehmen und an Zack und an all die unscheinbaren Hunde denken. Die Hunde, deren Erfahrung es sie gelehrt hat, besser unsichtbar zu bleiben.

Vielleicht möchten Sie mit uns an Zack und sein Frauchen denken, die bestimmt noch einen ungewöhnlichen Weg vor sich haben, um einen siebenjährigen furchtbaren Weg wieder gut zu machen.
Zack, wir denken an dich.




Zack kam am 09.03.2013 als 379. Hund zu uns.Nach 471 Tagen durfte er endlich in sein Zuhause ziehen.


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Mascha

Wilson, 11 Jahre, ehemaliger Zuchtrüde. Adoptiert im Dezember 2010.


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Willy hätte eigentlich vermittelt werden sollen. Ich war nämlich damals noch auf cremefarbige Golden-Damen geeicht und wollte nur Pflegestelle sein.


Aber ehe ich mich's versah, hatte Willy mein Herz erobert: Er war liebenswürdig gegenüber meiner Hündin Hima, er zog nicht an der Leine, er akzeptierte sehr schnell seinen Namen, er war unternehmungslustig und brachte mir große Zuneigung entgegen.

Ein Schatz auf vier Pfoten, den ich jeden Tag mehr liebte!

Nun sind wir seit fast vier Jahren ein "Team" und ich so froh darüber, dass damals, an einem kalten Nikolaus-Wochende, diese ganz besondere Hundenase zu mir kam.
 

Mascha

Trixi, 9 Jahre, Labrador, ehemalige Zuchthündin; Pflegezeit 10 Wochen

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Trixi war von Anfang an der Knüller:
Lustig, wendig, an allem interessiert, selbstbewusst, ein Klassehund.

Willy, mein Goldenrüde, und sie waren nach 24 Stunden beste Freunde. Ganz schnell Freundschaft geschlossen hat sie auch mit meinem Sofa, auf dem sie souverän Hof hielt als kleine dralle Labradorkönigin.

Sie war immer fidel, obwohl sie bei mir einiges an Kilos verlieren musste und die Mahlzeiten nicht gerade üppig waren.
Schwimmen, das ist bis heute ihr großes Hobby, retrievermäßig eben.

Schon bald war klar, dieser Hund ist ein kleines Juwel. Von daher war es kein Wunder, daß es nach der Kastration schnell zu einer glücklichen Adoption kam.

An ihrem 9. Geburtstag habe ich sie bei ihrer neuen Familie besucht. Willy und Trixi haben sich sofort wiedererkannt und bei mir ging der Labradorpropeller auch voller Freunde.

Es war sehr beglückend, dieser wunderbaren Hundedame beim Weg in ihr neues Leben geholfen zu haben.
 

Naldo&Jana

500 Hunde - 500 Paten!


Menschen müssen erwähnt werden, die für unsere 500 Hunde eine Patenschaft übernommen haben. Forumsmitglieder und auch interessierte Menschen, die mit der Patenschaft in unseren Verein eingetreten sind.

Dafür ein dickes Dankeschön!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Viele unserer Hunde kommen mit "Nichts". Sie kommen und sind oft körperlich am Ende, sie sind physisch und psychisch mitgenommen.
Aber sie haben Glück, denn hier im Verein Retriever und Freunde angekommen, werden unsere Schützlinge getragen von allen Forumsmitgliedern, von kilometerfressenden Fahrkettenfahrern, liebevollen Pflegestellen, von Spendern, dem gesamten Team ... bis sie glücklich in ihre eigene Familie ziehen können.

Mit dem ersten Kontakt zu Sandy und Bob und der "Sprung" ins Bob-Mobil verändert sich das Leben für unsere Zuchthunde und auch für die Abgabehunde.

Alle unsere Hunde werden in den ersten Tagen tierärztlich untersucht und versorgt. Mit der Übernahme der Patenschaft ist ein Teil der Kosten gesichert.

Gerade unsere Zuchthunde kommen oft einem schlechten körperlichen Zustand von den Vermehrern, sie brauchen viel Liebe und Pflege.
Auch unsere Abgabehunde, die aus ganz unterschiedlichen Gründen von uns übernommen werden, haben oft ihr "Päckchen" mitgebracht.

Da sind Patenschaften für den Verein eine grosse Hilfe und wenn wir sehen, wie liebevoll alle Paten den Kontakt zu ihren Patenhunden pflegen, wie sie ihre Schätze verwöhnen und über eine lange Zeit begleiten, wie dadurch Freundschaften unter den Menschen entstehen ........ ist es eine Freude, sich um den Bereich Patenschaften und Spenden im Team kümmern zu dürfen.

Liebe Forumsmitglieder, im Namen des Vereins Retriever und Freunde e. V. sage ich "Danke" und ich wünsche mir weiterhin so viel Energie, Herzlichkeit und Freude für unsere nächsten 500 Hunde.
 

Gelöschtes Mitglied 325

500 Hunde bei den Freunden

20 davon durfte ich in ihr neues Leben begleiten.
20 Schicksale
20 Leben
20 Geschichten
20 mal lachen und weinen

Toni, Bumbo, Tristan, Feo und Sunny. Unterschiedlicher konnten sie kaum sein. Schwarzer Power-Kerl, verstörter Abgabehund, Babylein, zarte Zuchthündin, quirlige Zaubermaus. Sie alle wurden von meiner Hündin Lili an die Pfote genommen und gingen erst zaghaft und dann mit großen Schritten hinaus in die Welt.


Dann kam Quentin und alles wurde anders.

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Ein Bündel Angst, wie ein panisches Vögelchen ist er durch das ganze Haus geflogen, in seiner unfassbaren Panik über Tische und Bänke. Wochen-, monatelang haben wir uns angenähert. Lili war sein Fels in der Brandung. Seine große Liebe. Quentin wurde meine große Liebe. In den ersten Wochen habe ich mit einem Spiegel um die Ecken geguckt. Wo liegt Quentin? Denn man durfte nur rückwärts gehen, ansonsten kam die große Angst. Heute muss ich Quentin mit sanfter Gewalt vom Küchentisch schieben, dort liegt er ausgestreckt auf dem Rücken. "Meine Menschen sind super"... sagt er... Kunststück. Wir wissen wie es war, wir wissen es zu schätzen wie es ist. Quentin blieb und bereichert unser Leben. Jeden Tag.

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Marley, Paula, Elsa und Genaro kamen zu uns. Jeder Hund für sich etwas ganz Besonderes. Marley, totgesagt und heute voller Lebensfreude in einer tollen Familie. Paula zeigte mir, dass auch ich Grenzen habe. Bis heute knabbere ich daran. Aber trotz Widrigkeiten hat Paula ein tolles Zuhause gefunden und ist heute bildhübsch und glücklich. Elsa und Genaro kamen aus dem selben "Stall". Miteinander haben sie hier den Garten gerockt und sich die erste Zeit in Freiheit gegenseitig Kraft gegeben. Elsa zog schnell weiter und ist heute Prinzessin. Genaro verlängerte seinen Aufenthalt bei uns und erstaunte mich immer wieder mit seiner gelassenen Art.

Gwendolyn hat mich gelehrt, mit Machtlosigkeit umzugehen. 54 Kilo, zu dick zum Laufen, zu krank zum Leben. Ich musste sie erlösen. Sie ist in Liebe gegangen und ich denke noch sehr oft an meine Gwenni.

Dann kam Sander, mein kleiner Hobbit. Wie ein Welpe hat er hier fürs Leben gelernt und mir dabei wieder eine Lektion im "Durchhalten" und "Backen zusammenkneifen" gegeben. Es hat sich gelohnt, selten habe ich so viel Spaß mit einem Pflegie gehabt. Er lebt jetzt in Bayern und ich freue mich jedesmal sehr über die tollen Bilder aus seinem Alltag.

Jakie und Rocco... Es war unendlich schwer, zweimal direkt nacheinander einen Pflegehund zu verlieren.

Jakie kam im November als Hospizhündin zu mir. Vom ersten Moment an haben wir zwei uns voll aufeinander eingelassen. Mit ihrem ganz eigenen Humor, gewaltig viel Starrköpfigkeit und unendlicher Weisheit hat sie mich erwachsen werden lassen. Sie sollte bleiben, bis sie fertig war in diesem Leben. Sie hat es voll ausgekostet und als es soweit war, ist sie friedlich in meinem Arm eingeschlafen. So traurig es war, so schön war es auch. Rund. Richtig.

Rocco kam krank zu uns und es war nichts mehr da, von der Erwachsenheit die Jakie mir gebracht hatte. Ich war sauer, ich war trotzig und unendlich verzweifelt. Rocco war jung, ich wollte ihn gesund machen und musste erfahren, dass ich doch nicht alles bekomme was ich mir wünsche und das auch harte Arbeit manchmal keine Früchte trägt. Um diesen letzten Pflegie zu ertragen muss ich mich immer wieder ablenken, dann denke ich an die intensivste Pflegezeit die ich hatte. Mit meiner Hatty.

Mama Hatty.

Sie kam trächtig zu mir. Nachdem der Ultraschall bestätigte, dass sie blinde Passagiere an Bord hatte, war ich direkt mit schwanger. Heißhunger und Übelkeit inklusive. Als sich an einem Abend abzeichnete, dass die Geburt direkt bevorstand sind Hatty und ich ganz alleine noch ein kleines Stück spazieren gegangen und haben uns gemeinsam aufs Sofa gelegt. Noch etwas schlafen. Aufgewacht bin ich, als Hatty das erste Baby auf meinem Schoß zur Welt brachte. Die Beine klebrig vom Fruchtwasser und noch völlig verschlafen bestaunte ich Hatty. So souverän holte sie ihre Erstgeborene Freya aus der Eihaut. Ich hielt ganz still um nicht zu stören als Hatty mir plötzlich dieses winzige Bündel Hund auf die Brust legte. Ich durfte Freya halten solange Hatty sich sauber leckte. Ich glaube, ich habe minutenlang nicht geatmet. Es war unglaublich. Bis zum Nachmittag kamen Svea, Feemke, Fiete, Weda, Pamino, Pamina, Rosa, Tomke und Madita zur Welt. Braun, schwarz und blond. Hatty trug alle drei Farben.

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Die folgende Zeit war anstrengend und traumhaft schön. Hatty hatte vollstes Vertrauen, die Tage verbrachten wir gemeinsam mit ihren Kindern in der großen Wurfkiste, in den Nächten schlief ich direkt vor den Babys und Hatty weckte mich, wenn sie Hilfe oder Gesellschaft beim Sstillen brauchte. Diese Zeit hat uns so sehr zusammengeschweißt. Als aus den kleinen Fellknäulen richtige Welpen wurden, waren Hatty und ich längst eine Einheit.

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Als die ersten Welpen in ihre neuen Familien zogen war es hart für uns beide. Aber als dann die Bewerbung für Hatty einging, die Gespräche gut waren und es hieß: "Hatty, jetzt darfst du als Prinzessin in deine eigene Familie ziehen" brachen alle Dämme. Meine Mama Hatty, mein lustiger, zickiger, freudestrahlender Schatz. Ich kann dich nicht gehen lassen. Wir gehören zusammen. Ich musste sie gehen lassen. Alles andere war leichtsinnig.

Hatty ist gegangen, in der ersten Sekunde wusste ich: DAS ist ihre Familie! Es war kein Abschied für immer. Hatty darf bei mir Urlaub machen und so sehen wir uns regelmäßig.

5 Jahre, 500 Hunde. 500 Geschichten. 500 Leben. Ein Bruchteil davon waren bei mir. Dieser Bruchteil hat mich von Grund auf verändert. Die Pflegehunde haben mir und meiner Familie alles gezeigt, was Kinder fürs Leben lernen müssen.

Danke RuF!
 

Siena11

Emilia holten wir nach einem Hilferuf von Freunden zu uns. Emmi, wie wir sie schnell nannten, kam als eher kleine, zierliche und vor allem ängstliche Hündin mit struppigen Fell und jeder Menge gesundheitlicher Baustellen zu uns. Blasenentzündung, Ohrenentzündung, ein Tumor in der Gesäugeleiste und ein hühnereigroßer Tumor in der Gebärmutter.

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Bisher hatte Emilia mit ihren 8 Jahren wenig kennen gelernt, fristete sie ihr bisheriges Leben in einem kargen Zwinger mit nur einer einzigen Bestimmung: Viele Welpen sollte sie gebären um ihrem damaligen Besitzer möglichst viel Geld einzubringen.

In rund 4 Jahren hatte Emilia 6 Würfe mit insgesamt 27 Welpen. Dann wurde sie nicht mehr läufig – Ihr Ticket zu Freunden in ein behütetes Hundeleben mit warmen, kuscheligen Liegeplätzen und streichelnden Händen.

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Nachdem Emmi tierärztlich umfangreich versorgt worden war, ging sie in kleinen Schritten mit ihren Puschelpfoten ihrem neuen Leben entgegen. Langsam konnte sie den Menschen vertrauen und Spiele, Streicheleinheiten und andere Zuwendungen genießen. Ganz langsam taute Emilia auf und konnte sogar richtig den kleinen Clown, der in ihr steckte, heraus lassen.

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Nach einer langen Pflegezeit zog Emilia dann in IHRE weltallerbeste Familie. Diese hatte Emilias Tagebuch schon lange verfolgt und schließlich Emilia auch persönlich kennen gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick – auf beiden Seiten. Emilia verlebte hier die wohl schönste Zeit ihres Lebens. Geliebt, versorgt, behütet, mit vielen langen Spaziergängen durch Feld und Wald und mit zwei wunderbaren Hundekumpeln an ihrer Seite.

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Emmi hat unserer ganzen Familie so viel gegeben. Es ist wohl mit kaum etwas anderem zu vergleichen, dieses Gefühl wenn ein Hundeschatz mit einer solch schlechten Vergangenheit einem nach und nach sein ganzes Vertrauen und seine Liebe schenkt.

Emilia ging am 16.11.2012 über die Regenbogenbrücke.

Emmi … wir werden Dich nie vergessen …


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Mimi

Lieber Retriever und Freunde Verein,

herzlichen Glückwunsch zu diesem großen Jubiläum: 500 Hunde; 500 Mal die Chance auf ein neues Leben!

DANKE an alle Beteiligten, vor allem..


:019: an die Vorsitzenden, :019: an das Team,:019: an die Organisatoren im Hintergrund,
:019: an die Fahrkettenteilnehmer, :019: an die Pflegestellen, :019: an die Patentanten und -Onkel,
:019: an die Fördermitglieder, :019: an die Homepage- und Forum-Gestalter:019: an alle Familien, die einen Retriever und Freunde Hund aufgenommen haben



Wir sind zwar noch nicht lange hier im Verein, aber trotzdem können wir einen Teil der Vereinsgeschichte erzählen. Hier kommt sie:

2013 - endlich war es soweit. Wir haben uns als Pflegestelle angemeldet.

Wir hatten viele Zweifel... schaffen wir das? Sind wir gut genug? Will uns der Tierschutzverein überhaupt? Wie reagieren unsere Hunde auf die Gäste? Was für Pflegehunde werden es sein?

Nach einem Besuch, einem netten persönlichen Gespräch, gefühlten 100 Fragen aus einem Fragebogen und einer Woche Hoffen, war es dann so weit. Wir bekamen das OK und waren nun Pflegestelle.

Nun hieß es auf einen Pflegehund warten.

Und dann klingelt das Telefon und das Pflegestellennetzwerk war dran. Sie hätte einen Hund für uns: Lyla.(Leila ausgesprochen)

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Lyla musste Kortison nehmen, da sie eine starke Futtermittelallergie hatte, war stark übergewichtig und laut Halter schwer händelbar.

Natürlich haben wir "ja" gesagt, denn dafür hatten wir uns ja beim Verein angemeldet, doch das Hirn hörte nicht auf zu rattern. Wie würde sie sein? Wie würde die Zusammenführung mit unseren Hunden klappen? Waren wir der Aufgabe gewachsen? Fragen über Fragen. Die Woche strich quälend langsam dahin..

Lyla wohnte zu diesem Zeitpunkt noch 270km von uns entfernt. Doch das war kein Problem für den Verein. Donnerstag meldete sich der Fahrketten-Koordinator, wir brauchten nur 120km fahren, dort würde sie uns übergeben.

Endlich war Samstag und wir fuhren los um sie zu holen. Die Übergabe verlief ganz ruhig und auch im Auto war Lyla ganz lieb.

Zu Hause angekommen, sind wir mit zwei Autos ins Feld gefahren und unsere Hunde und Lyla durften sich begrüßen.

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Die 3 haben sich sofort super verstanden.

Während der Pflegezeit wuchsen sie immer mehr zusammen und gerade Louis und Lyla bauten ein sehr inniges Verhältnis zueinander auf.

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Das Kortison haben wir langsam ausschleichen lassen, die Kratzerei begann. Das Fell fiel aus und die Nerven wurden ordentlich strapaziert. Lyla litt sehr unter ihrer Allergie, aber bis jetzt wusste ja keiner, gegen was sie überhaupt allergisch war.

Die Tierheilpraktikerin von Retriever-und-Freunde nahm sich dann Lyla an und testete sie auf Futtermittelallergien. Das Ergebnis war erschreckend.. sie war auf so ziemlich alle Bestandteile allergisch, die in jedem Trockenfutter enthalten waren,sei es Allergikerfutter oder normales..

Schlussendlich haben wir sie dann auf rohes Fleisch von der Ente umgestellt und langsam konnte sie sich wieder erholen.

Lyla bekam, wie jeder Pflegehund bei Retriever und Freunde, auch eine Patentante, die die Motte so richtig verwöhnt hat:

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Wenn wir Rat brauchten, dann war unsere Pflegestellenbetreuerin immer mit einem offenen Ohr und gutem Rat zur Stelle, und auch im Retriever und Freunde Forum waren alle an Lyla und ihrer Geschichte interessiert. Unsere Bedenken waren also alle unbegründet, wie das so oft mit Bedenken ist. :)

Die Kilos purzelten und die Zeit verging und wieder klingelte das Telefon, die Vermittlerin war wieder dran. Es gäbe eine Bewerbung, ob wir die Vorkontrolle machen möchten. Nach unserem Gespräch hatten wir uns für eine andere Dame zur Vorkontrolle verständigt, und so bekamen wir bald wieder einen Anruf, dass die Kontrolle sehr positiv war und Lyla umziehen könnte.

Wir freuten uns natürlich für Lyla, andererseits waren wir auch sehr traurig. Der Tag kam und Lyla verließ unser Haus, unser Rudel; aber nicht unser Herz.

Meine letzten Zeilen an die süße Maus:


Ach "meine" kleine Schnecke, Du Geierwalli und Kuschelmaus.

Geht nicht, gibt's nicht für Dich und so hast Du auch im Sturm in die Herzen Deiner neuen Familie geschlichen..

Schon als ich Dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich genau, wo Deine Reise einmal hingehen wird.

Immer lebensfroh und auch etwas starrsinnig verfolgst Du Deine Pläne, begrüßt alle fröhlich und bist jedem ein Freund.


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Natürlich hast Du Dich auch in unsere Herzen geschlichen, sodass ich sehr froh bin, dass Du nun nicht allzu weit weg wohnst und uns nach einer gewissen Zeit der Trennung, auch wieder besuchen kommen kannst.

Die letzte Woche haben wir viel Zeit genutzt um Dich passend auszustaffieren, denn eine Dame von Welt muss ja gut gekleidet sein:

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und Dies und Das besorgt, was man dafür braucht.



Freitag morgen nach dem Frühstück kamst Du zu mir auf meinen Stuhl. Ganz dicht haben wir gesessen und Du hast mir zugeflüstert, dass es genau so richtig ist, wie es ist.


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So haben wir Freitag alle ganz viel gekuschelt. Louis und auch Haven sind nochmal mit Dir durch den Garten getobt und haben schön mit Dir gespielt.


Und dann kam der Moment des Abschieds... (Nachdem Dein neues Frauchen 1 1/4 Stunde Instruktionen über sich ergehen lassen musste. Die Arme!!)

Wie selbstverständlich bist Du in das Auto, in Dein Körbchen gesprungen. Dann hast Du mir nochmal das Ohr geleckt und ich musste wirklich mächtig schlucken. Doch wir sind stark geblieben.

Nun bist Du in Deiner Familie.


Im Rekordtempo hast Du auch das Sofa erobert! (So schnell hatte ich das nun auch nicht erwartet)

Und nun sind die 4 Wochen und 6 Tage Pflegezeit schon rum.. Die RuF Sachen gewaschen und versandfertig. Die Näpfe gewaschen und weg geräumt.

Oft schaue ich noch auf den Platz, wo Dein Körbchen stand und es tut weh zurück zu bleiben, denn fast fünf Wochen haben wir alles gemeinsam gemacht. Wie ein Schatten hast Du versucht mir immer besonders nah zu sein. Hast alle Aufmerksamkeiten förmlich aufgesaugt.



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Du wärst einfach überall mit hin gegangen. Wenn es hätte sein sollen, dann auch unter die Dusche.
Jeden Tag hast Du mit Louis gespielt und es war so schön anzusehen. :love:



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Heute sitzt er hier und weint vor sich hin. Ich kann ihn gut verstehen.

Doch ich weiß, es ist genau richtig so. Nun hast Du Deinen Platz in Deiner Familie. Musst die kraulenden Hände nicht mehr mit anderen Fellnasen teilen. Du darfst auf dem tollen, neuen und weichen Sofa schlafen, hast zwei Körbchen, eins im Wohnzimmer und eins in der Küche.


Wie ich gehört habe, ward ihr heute eine tolle Runde Gassi und Du durftest sogar schwimmen! Ein paar Bilder habe ich auch schon bekommen, auf denen Du sehr zufrieden aussiehst!


Wir haben in den 5 Wochen viel erlebt und auch erreicht, doch auch gekämpft. Gekämpft gegen das ständige Jucken und Dein Kratzen und Knubbern. Geschmiert, gecremt und getan... Wenn es doch zu arg wurde, dann musstest Du den Trichter aufziehen, der Dich aber zum Glück überhaupt nicht gestört hat. (Nur Haven konntest Du damit durch das ganze Haus jagen...)


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Aus der schüchternen, zurückhaltenden, kleinen "Dickie",


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ist eine süße, agile, (manchmal auch für Louis Gelenke zu agile) flotte Labbidame geworden, die sich so schnell die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lässt.


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Zu Beginn habe ich mich wirklich schwer getan, dich als Einzelhund abzugeben, denn Du hattest viele Unsicherheiten und warst oft schnell beeindruckt. Doch das ist Schnee von gestern. Denn Du stehst nun auf eigenen Beinen.

Wir konnten Dir hier nichts mehr zeigen und Du hast es verdient Deine eigene Familie zu haben und so haben wir Dich ziehen lassen..



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(Und unser Gruppenbild bekommt dieses Wochenende noch einen Ehrenplatz!)


So nun sei weiter tapfer und leb Dich schnell ein! Genieß Dein "Prinzessinnen-Dasein", wie es Deine Vermittlerin so schön formuliert hat. Und mach mir keinen Kummer.

Dein Dich liebendes (Ex-)Pflegefrauchen.


Heute ist Lyla knapp 11 kg leichter und deutlich aktiver als zu Beginn. Sie ist glücklich in ihrer neuen Familie und wird dort gehegt und gepflegt und von Herzen geliebt. :love:


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Mimi

Ein paar Wochen später meldete sich wieder das Pflegestellennetzwerk. Es gab ein neues Notfell, was vielleicht zu uns passen würde.



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Gina sollte gesundheitliche Probleme haben und es wäre für die Familie nicht mehr möglich sie zu behalten, sie hatten schon einen Termin zum Einschläfern gemacht. Der Anruf kam Mittwoch, Samstag kam Gina zu uns.

Und sie kam mit Pauken und Trompeten.

Schmerzmittel, Inkontinenz-Sirup im Gepäck; stand sie gleich auf unserer Küchenanrichte und hat versucht alles in Reichweite zu verspeisen. Sie öffnete Türen und war ein richtiger Feger.

Laut Fahrkettenübergabe war das Schmerzmittel vor einer Woche das letzte Mal gegeben worden. Wir haben ihr nie wieder welches gegeben. Den Inkontinez-Sirup haben wir ausgeschlichen und bis auf ein Pipi ist nichts mehr ins Haus gegangen. Sie brauchte also auch das nicht.

Was sie aber ganz dringend brauchte war Auslastung; geistiger und körperlicher Natur. Sie war ein richtiges Energiebündel.

Und Stöcke konnten nicht groß genug sein:



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Neben der Auslastung gab es viele Pausen, denn auch diese sind sehr wichtig für Hunde, vor allem für sehr aktive Hunde.



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Die gemeinsame Pflegezeit war nicht einfach. Immer mussten wir einen Schritt schneller sein, vorausdenken und handeln. Gina hatte einen sehr schnellen Schritt drauf und so waren wir zumeist sehr früh im Bett ;-)

Auch für Gina haben wir ein tolles neues, für sie perfektes zu Hause gefunden, und so ließen wir auch sie ziehen.


Meine letzten Worte an Gina Ginelli:

Zitat von Propellergirls
Herzlichen Glückwunsch liebe Gina/Lina!!! :mcv:

Ja und Euch, liebe Mirijam und Oliver und Haven und Louis sage ich ein ganz ganz dickes Dankeschön für eine ganz besondere Pflegezeit.
Wenn ich bedenke unter welchen Umständen Gina kam.

(..)

Wie sich herausgestellt hat, war es zum Glück nichts Ernstes und es war keine OP nötig und die Sache mit dem Schongang *lach*, nun ja ...
Ich bin auf jeden Fall heilfroh, dass alles so gekommen ist wie es gekommen ist, wir haben anfangs ganz ordentlich gebangt, gell Mirijam und Oliver?




Ja das war schon ein Schlag, als ich sie auf der Fahrkette entgegen genommen habe. Kein Humpeln, trotz einer Woche ohne Schmerzmittel. Inkontinenzmittel im Gepäck; davon wussten wir bis dato noch gar nichts. Eine Futtermittelallergie - aber welche (vielleicht gegen Getreide)?

Tja und da war sie dann, die Knalltüte. Spritzig, frech und frei Schnauze; immer auf dem Weg nach vorne.. niemals zurück. Im Auto war sie ruhig und abwartend. Zu Hause bei der Zusammenführung etwas ängstlich und überfordert (nach so einem Tag kein Wunder).
Am nächsten Morgen hat sie uns in aller Herrgottsfrühe geweckt und das mit heftigen "Beissern" in den Arm.

Das Ganze haben wir dann doch einige Zeit durchhalten müssen. Ein paar Ärmel sind nun atmungsaktiv und auch die Arme waren stellenweise Blau und etwas dick. Aber sie hat es immer gut gemeint, hat nie geknurrt und war sehr lieb. Sie kam uns vor wie ein hyperaktives, total unterfordertes Hundekind, das niemals Grenzen gesetzt bekommen hatte.

Den ersten Abend stand sie gleich auf der Küchenanrichte, Türen hat sie alle geöffnet, der Mülleimer wurde durchkämmt.. nichts war vor ihr sicher.

Tja und es bewahrheitete sich auch einige Zeit später, dass uns der erste Eindruck nicht getäuscht hatte. Von Krankheit keine Spur.
So haben wir begonnen, sie geistig und körperlich auszulasten. Haben die immer gleichen Abläufe abgespult und sie konnte immer mehr zur Ruhe kommen.

Langsam sind die morgendlichen Attacken sampfter, die Aufstehzeiten nach hinten verlagert worden und auch das Türen öffnen hat sie später gelassen. Sie konnte zur Ruhe kommen (und herrlich laut schnarchen), gemütlich auf dem Sofa in den Kissen lümmeln oder genüsslich unter meiner Decke vor sich hin brüten (sie war eine herrliche Wärmflasche ;-) ).

So ist aus der ehemaligen Raufboldin eine tolle, immer herzliche junge, agile Labbidame geworden, die ganz viel Zeit zum Kuscheln gefordert und natürlich auch bekommen hat.

Gina ist ein Charakter-Hund. Ein ganz besonderer Hund, denn, wie unsere Betreuerin sagte, "sie zu lieben war genauso einfach , wie sie auf den Mond schießen zu wollen." Ja da spricht sie mir aus dem Herzen.



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Nun bin ich unendlich froh, dass ich (oder besser wir) so ein tolles und passendes Plätzchen für die süße Maus gefunden habe(n). Und darüber hinaus auch noch in der Nähe, sodass ich sie immer wiedersehen kann.

Ihre ganzen, etwas eigenwilligen, Eigenarten, die das Leben mit ihr nicht so einfach machen, sind dort bekannt und auch der Haushalt ist darauf eingestellt, denn ihre Hundeschwester Momo ist auch ein sehr hungriger Labbi. ;-)

So blieb mir den Samstag nichts anderes übrig, als mich zusammen zu reißen und sie ziehen zu lassen. Leicht ist es mir wirklich nicht gefallen, denn elf Wochen und so viele Erfolge schweißen zusammen. Doch ich weiß genau, es ist richtig so und sie hat endlich IHRE Familie gefunden.

Auch jetzt noch kullern ein paar Tränchen, wenn ich über sie schreibe.


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Der erste Tag,


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aber hoffentlich nicht der letzte.. ;-)


Also kleine Gina Ginelli, Du alter Langholztransporter und schwarzes Herz auf Vier Pfoten. Sei schön lieb und denk dran, was ich Dir im Auto ins Ohr geflüstert habe.

Dein Dich liebendes Ex-Pflegefrauchen



Aus Gina wurde Lina, und das ist sie heute:

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Ihre Manie mit den Stöcken hat sie abgelegt (aber eine Runde Tragen auf gute alte Zeiten musste dann doch sein). Das Beknabbern ist deutlich sanfter geworden. Ab und an klaut sie noch Essbares, aber das ist ja für einen Labbi fast schon ein natürliches Verhalten.

Nach Gina mussten wir eine etwas größere Pause einlegen und erst mal durchschnaufen. Unsere Hunde haben erst mal viel geschlafen und sich erholt. Wir haben wieder viel mit ihnen alleine gemacht und ihnen wieder unsere volle Aufmerksamkeit geschenkt.
 
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Tina

unsere Geschichte begann mit einem schweren Tag für uns Menschen. Unsere Eika musste am 09.04.2012 ihren letzten Weg antreten. So sehr wir getrauert haben, stand uns dann sehr schnell ein anderes Bild vor Augen:

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Seit dem 29.08.2011 hatte sich dieses Bild und das Tagebuch von Ayleen in mein Herz geschlichen. Immer mal wieder durchzuckte mich der Gedanke "wenn ein dritter Hund möglich wäre, dann......". Am 09.04.2014 war somit Abschied und Neubeginn sehr dicht zusammen. Wir haben viel geweint um unsere Eika, eine unvergleichliche Hündin, die ich von Welpentagen an begleiten durfte und die einen ganz besonderen Platz für Immer und Ewig in meinem Herzen einnehmen wird. Die Trauer wurde kein bisschen dadurch geschmälert, dass wir nun sehr schnell daran dachten Ayleen bei uns aufzunehmen. Nun schien es irgendwie Sinn zu machen, dass sich für diese tolle Hündin bisher keine Bewerber gefunden hatten und sie bereits ein 3/4 Jahr in ihrer Pflegestelle betreut wurde.

Und so schickten wir unsere Bewerbung ab und bekamen auch die Zusage für Ayleen. Da wir das Glück hatten, dass Ayleen in einer Pflegestelle ganz in unserer Nähe war, konnten wir uns zunächst drei oder vier Mal zu gemeinsamen Spaziergängen treffen. So konnten sich unser Rüde und Ayleen langsam kennen lernen und Ayleen konnte auch uns schon ein wenig kennen lernen. Am 20.05.2012 war es dann soweit und das tolle Hundemädchen durfte bei uns einziehen.


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So sah es bei ihrer Ankunft aus, wir waren zuerst noch auf einer großen eingezäunten Wiese, auf der sich die beiden Hund noch mal Hallo sagen konnten bevor wir dann heimgefahren sind.

Ayleen war von Anfang an mit Menschen unkompliziert, das hat sie sich trotzt ihrer Vermehrermamavergangenheit bewahren können. Anderes Hunde waren o.k., aber zu dicht muss nicht unbedingt sein. Dafür hat sie aus ihrer Vergangenheit eine große gesundheitliche Baustelle mitgebracht und bestimmte Ängste.

Ayleen hatte bereits beim Einzug in die Pflegefamilie eine heftige eitrige chronische Ohrenentzündung, die wir bis heute nicht ganz in den Griff bekommen haben. Als wir zum ersten Mal mit ihr zu unserem Tierarzt gefahren sind, sagte der "Sie müssen gar nicht sagen, warum Sie kommen, das riecht man". Auch Besucher, die bei uns waren, waren häufig geschockt, weil man dEN Eiter buchstäblich riechen konnte. Schon in der Pflegestelle gab es verschiedene medizinische Behandlungsansätze, die alle kurzfristig zu Verbesserungen führten, aber keine davon zur Heilung führte. Wir haben diesen Weg natürlich weiter beschritten, denn ganz klar war und ist, dass diese Ohrenentzündung mit großen Schmerzen verbunden sein muss. Verschiedene Antibiosebehandlungen, Einstellung der Schilddrüsenfehlfunktion, Endoskopische Spülungen, verschiedene homöopatische Behandlungen, eine große Ohren-OP und anschließend wieder Antibiose- alles ohne wirklich erkennbare Verbesserungen, von Heilung ganz zu schweigen. Seit ca. einem Jahr behandeln wir sie "nur noch" klassisch homöopatisch mit einer versierten Heilpraktikerin und was soll ich sagen, langsam aber sicher werden die Öhrchen immer wieder ein kleines bisschen besser. Auch heute sind sie noch nicht völlig eiter- und beschwerdefrei, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir das irgendwann auch noch erreichen können.

Ayleen kann manchmal sehr ängstlich und unsicher sein. Manche Untergründe machen ihr Angst. Unseren Flur haben wir deshalb mit Läufern ausgelegt, damit das Mädel sich frei bewegen kann. Auf dem Laminatboden hat sie sich das oft nicht getraut. Türen waren anfänglich ein großes Problem, sehr häufig wurden diese rückwärts bewältig, d.h. vor der Tür hat sich Ayleen umgedreht und ist rückwärts durchgegangen. Das haben wir nur noch sehr sehr selten, zuletzt tauchte es im Urlaub bei einem langen Gang mit Laminat wieder auf, in einer fremden Umgebung. Brücken wurden manchmal auch rückwärts bewältig. Gewitter machten anfänglich große Angst. Laute Geräusche konnten das Mädel erschrecken, komische Untergründe oder in den Boden eingelassene Regengitter waren unbewältigbar. Wir haben Ayleen viel unterstützt, sie an Angstauslösern entspannt, die Auslöser schöngefüttert, ihr Zeit gelassen solche schwierigen Geschichten zu bewältigen. Und Ayleen wächst immer mehr, sie taut immer mehr auf, wird eigenständiger, mutiger, manchmal fast schon frech und losgelöst. Das ist so so so schön und berührend.

Wir sind unglaublich glücklich, dass wir das Mädel bei uns haben dürfen und sie begleiten dürfen. Wir haben an ihr wieder erfahren wie sehr mangelende Erfahrungen ein Leben lang beeinflussen können. Wie sehr gesundheitliche Probleme auch Leben, Lernen und Lebensfreude behindern können. Und wie schön es ist, einen Hundeschatz zu begleiten auf dem Weg, die Welt zu erkunden, sicherer zu werden. Wenn ich heute Ayleen erlebe, die auf einer Brücke zwar deutlich Angst hat, aber unbedingt drüber gehen will und uns vertrauend folgt, wenn wir ihr dabei helfen, dann geht mir das Herz auf. Wenn Ayleen pahsenweise über die Wiese tobt, Bocksprünge macht oder mit einem Spieli tobt, dann werde ich ganz still und dankbar und verdrücke so ein paar sentimentale Tränchen. Und dafür lohnt sich alles, was wir bisher an Zeit, Geld, Emotion und Liebe investiert haben millionenfach. Und ich bin mir sicher, sie wird immer noch weiter wachsen, Schrittchen für Schrittchen


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MaWin

MvRuF
Sassa – die Geschichte eines „besonderen Schützlings“

Sassa war einer der ersten RuF-Hunde und kam als 15. Hund zu Freunden in den Verein. Zu dem damaligen Zeitpunkt waren wir auf der Suche nach einem Hund und sind auf die Seite von Retriever und Freunde gestoßen. Die Geschichte von Sassa hat gleich unsere Herzen zutiefst berührt und wir konnten und können es bis heute nicht verstehen, warum diese wunderbare, so einzigartige Hündin besonderer Schützling war.

Ja, sie war was besonderes, sie war viel größer als der typische Labrador, schwarz mit einem anmutig glänzenden Fell, wog 45 kg und war schon fast 10 Jahre als sie bei uns einzog. Sie kam als ehemalige Zuchthündin - fast 8 Jahre zur Welpenzucht missbraucht und dann abgeschoben ins Tierheim. Von dort kam sie dann zu RuF und ihr grausames, tristes Leben nahm eine positive Wendung.

Mit Sassa durften wir wunderbare Zeiten erleben. Sie wusste genau was sie wollte und hat das auch meist ganz deutlich zum Ausdruck gebracht. Geliebt haben wir an Sassa ihre pure Lebensfreude. Wenn es losging zum Gassi war sie kaum zu halten. Die ersten Meter hat sie meist kullernd mit einem Purzelbaum nach dem anderen hinter sich gebracht. Jedes Mal! Und sie hat es geliebt, wenn sie Leckerlies suchen durfte. Egal wo, egal wann, egal wie. Sie war dann jedes Mal voll dabei. Täglich hat sie ihre Spieleinheiten eingefordert, meist zur gleichen Uhrzeit. Sassa war überhaupt mit allem sehr „pünktlich“! Sie hatte eine innere Uhr für ihre Zeiten zum Fressen, zum Spielen, zum Gassi gehen, zum Aufstehen morgens und um ins Bett zu gehen am Abend. Abweichungen wurden mit „Protest“ geäußert. Nach ihrer inneren Uhr konnte ich meine Uhr stellen – meist minutengenau. Sassa war eine sehr intelligente Hündin. Da sie so viele Jahre ihres Lebens nicht wirklich Leben konnte/durfte hatten wir das Gefühl, sie hat soooo viel nachzuholen! Sie war für mich mein Bodyguard, mein Personal Trainer, mein Therapeut, mein Animateur, sie gab meinem Tag eine genaue Struktur. Eine wunderbare Hündin, ein traumhafter Begleiter!

Die Zeit mit Sassa war teilweise wie eine Achterbahnfahrt. Sassa war leider viel krank und wir hatten mit ihr gemeinsam so mache Hürde zu nehmen. Lernen konnten wir von ihr – niemals aufgeben, immer kämpfen. Sassa war eine ganz, ganz große Kämpferin. Gerne hätten wir ihr ein leichteres, sorgenfreieres Leben gewünscht, aber das Schicksal hatte immer wieder andere Pläne. Sie kam zu uns mit einer Autoimmunerkrankung, die die Augen betraf. Sie konnte sehr schlecht sehen, was sie aber nicht wirklich beeinträchtigte. Arthrose hatte sie auch, die wir aber ganz gut im Griff hatten. Zudem haben wir gemeinsam durchgestanden, als ihr zwei (faust)große Lipome entfernt wurden, eine Kreuzband-OP sowie einen Leistenbruch in einer OP, einen Lidrandtumor, eine sehr heftige Ohrenentzündung und dann zum Schluss leider den unheilbaren, inoperablen Mundhöhlentumor. Die Ärzte hatten Sassa schon aufgegeben – wir haben mit alternativen Heilmethoden weitergekämpft! Gerne hätten wir ihr noch viele gesunde Jahre geschenkt, aber auch hier hatte das Schicksal einen anderen Plan. Nach auf den Tag genauen 4 Jahren in Freiheit musste Sassa ihre letzte Reise über die Regenbogenbrücke antreten. Selbst da war ihre Präsenz so stark, als sie in meinen Armen eingeschlafen ist, dass sie mir Kraft gab, das mit ihr gemeinsam zu überstehen.

In der wundervollen Zeit, die wir mit Sassa erleben durften haben wir ihr „die Welt gezeigt“. Sassa war eine furchtlose Hündin, die man überall mit hinnehmen konnte. Sie wollte immer dabei sein, war neugierig und allem gegenüber offen. Wir haben ihr das Meer gezeigt und die Berge, sind mit ihr auf den Gipfel des 1704 m hohen Monte Generoso im Tessin geklettert, sie hat im Lago Lugano gebadet und bei allen Familienfeier war sie immer mittendrin statt nur dabei und von allen geliebt. Sie hat viele Ferienwohnungen, Hotels, Restaurants und Cafès kennen gelernt und war überall ein gern gesehener Gast. Mir hat es jeden Tag aufs neue Spaß gemacht mit Sassa auf ausgiebigen Gassigängen durch die Wälder zu streifen – durch IHR Revier – Sassa hatte ein sehr großes Revier und auch sehr wildlastig. Und hier kam eines ihrer Leidenschaften zum Ausdruck – Sassa hatte einen ausgeprägten Jagdtrieb und war jedes Mal außer sich, wenn wir mal wieder ein Reh oder einen Hirsch gesehen haben. In diesen Momenten hat sie vergessen, dass sie schon eine Seniorin war. In ihrem Revier hat sie mal ein wirklich großes Geweih unterm Laub entdeckt. Das musste mit nach Hause! Sie hat ihre „Trophäe“ stolz getragen und war zu Hause ganz aufgeregt und wollte andauernd in den Garten schauen, ob es auch noch da ist. Sassa war so einzigartig, so wunderbar! Mit ihr habe ich Dinge gesehen, die ich ohne sie nie entdeckt hätte.

Was wir auch ganz besonders mochten war ihre „Depothaltung im Garten“. Sassa hatte immer mehrere Knochen oder sonstige Schätze in IHREM Garten vergraben. Meist abends nach dem Füttern wurde hier fleißig ausgegraben, umsortiert und neu eingegraben. Sie wusste genau, was sich (noch) in ihrer Vorratskammer befand. J Und an manchem Abend kam dann noch eins ihrer Schätze mit ins Wohnzimmer und wurde genüsslich verspeist. Ich habe es geliebt, wenn sie das gemacht hat – es war eine Wonne sie dabei zu beobachten. Auch Mäuselöcher konnte sie ausgraben, so tief, dass die halbe Sassa darin verschwand. Herrlich! Und auf ihrem Beobachtungsposten auf dem Podest der Haustüre zu liegen, das hat sie auch geliebt. Hier saßen wir oft gemeinsam, haben geschmust und geschaut was so los war in unserer kleinen Straße.

Liebe Sassa,
wir danken dir von Herzen, dass du uns 4 Jahre unseres Lebens begleitet hast. Jeder Tag war besonders und wird uns im Herzen bleiben. Du warst eine Bereicherung für uns! Wir haben dich sehr geliebt und du fehlst uns!
In Liebe Meggy & Olaf
 

Tina

Tequila


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eine Hündin, die uns und vielen Usern im Forum sehr unter die Haut und ins Herz ging. Tequila war vermittelt, leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es irgendwie nicht passte. Manchmal passiert das, egal wie gut unsere Hunde beschrieben werden in ihren Tagebüchern und auch in den persönlichen Gesprächen, egal wie ehrlich auch über die Hunde und ihre Eigenheiten berichtet wird, egal wie ernsthaft und ehrlich die Adoptivfamilie es mit dem Hund meint und sich vorbereitet, kann es passieren, dass es nicht passt. Manchmal sind es einfach die anderen äußeren Lebensumstände, die auch Veränderungen im Verhalten des Hundes mit sich bringen. Manchmal zeigt es sich in den ersten Wochen, dass es nicht klappt, zwischen den Hunden oder zwischen den Menschen und dem Hund oder mit der Umwelt drumrum. Manchmal ist das Leben einfach schwierig und ungerecht und bringt für Mensch und Hund Leid mit sich, ohne dass dies jemand als Schuld angelastet werden könnte. Und es gehört zu einem fairen und verantworlichen Tierschutz, dass dann Hunde in den Verein zurückkommen können, wieder aufgefangen werden, bis sie ein neues Zuhause finden.

Als Tequila aus der Vermittlung zurück kam zog sie bei uns ein. Ihre Pflegezeit war nicht besonders lang, aber es war für uns eine besonders einprägsame Zeit. Tequila war eine Hündin mit zwei sehr gegensätzlichen Gesichtern. Sie hatte große Ängste, Menschen waren ihr häufig unheimlich. Die ersten Tage versuchte sie sich immer zu verstecken.

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Zu uns konnte sie recht schnell Vertrauen aufbauen, sie eroberte bald die Wohnung und konnte sich darin frei bewegen. Suchte mit der Zeit von sich aus den Kontakt zu uns, um zu kuscheln und zu genießen.

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Aber fremde Menschen, die zu Besuch kamen oder die wir draußen trafen lösten Flucht aus, sie versuchte sich quasi möglichst unsichtbar zu machen und in Sicherheit zu bringen. Das wurde im Lauf der wenigen Wochen bei uns etwas besser, aber es war bei der Vermittlung noch nicht verschwunden.

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Das letzte Zimmereck hat sie sich ausgesucht, um Schutz zu suchen, als unerwartet Besuch kam.

Aber immer öfter ließ das Mädel durchblicken, dass in ihr auch jede Menge Power, Energie, Neugier und Lebensfreude steckte. Sie eroberte sich die Umwelt, kletterte mit der Zeit auf Bänke, durchquerte Tunnel, überwand Baumstämme und ging sogar mit jemand anderem Gassi (notgedrungen). Es wurde immer deutlicher, dass Tequila ein kleines Temperamentsbündel sein kann und das immer mehr würde zeigen können, je besser sie ihre Ängste und Sorgen überwinden kann. Ein spannender Weg für Hund und Pflegestelle, und immer wieder berührend und ergreifend, wenn man als Pflegestelle dabei helfen darf.

Tequila lebte hier mit zwei Hunden, unseren Hunden. Unserer damals 14jährigen Hündin und unserem Rüden. Und Tequila zeigte deutlich, dass sie sehr genau weiß, was sie will. Unsere Hündin fand sie o.k. Sie versuchte immer wieder, diese zum Spielen zu animieren, was bei unserem Ömchen auf wenig Gegenliebe stieß und auch nicht von Erfolg gekrönt war. Sie legte sich zu unserer Eika in die Kudde, möglichst dicht, obwohl Eika das gar nicht mochte. Mit Eika konnte sich Tequila frei in der Wohnung bewegen und gut auch draußen unterwegs sein. Unseren Rüden fand Tequila dagegen überhaupt nicht toll. Sie hielt ihn viel auf Abstand, machte deutliche Ansagen und wollte ihn möglichst nicht in ihrer Nähe haben. Grundsätzlich finden wir das auch völlig in Ordnung, wer hat denn die Hunde gefragt, ob sie zusammen leben wollen und können. Für die Pflegezeit war es etwas schwierig. Wir haben Tequila und unseren Ben dann in der Wohnung komplett getrennt, das heißt entweder durfte Tequila eine kleine Pause im Arbeitszimmer nehmen oder Ben. Dort gab es viel Knabberzeug, schöne Beschäftigung und Streicheleinheiten und die Möglichkeit in Ruhe zu schlafen. Wenn wir zu zweit zuhause waren, saß einer bei den Hunden im vorderen Wohnbereich und der andere hielt sich mit im Arbeitszimmer auf, damit alle Hunde Menschenkontakt hatten. Wir gingen getrennt Gassi, wenn einer alleine gehen musste, weil das für Tequila und Ben zu dicht gewesen wäre. Als unser Ömchen dann noch schwer erkrankte und nur noch für ca. 10 Minuten vor die Tür konnte, wurde alles noch etwas schwieriger. Ich ging also drei Mal getrennt Gassi und wir mussten in der Wohnung ständig trennen. Es war mir eine große Hilfe, dass ein anderes Vereinsmitglied immer wieder her kam, um mit Tequila Gassi zu gehen. Auch emotional wurden wir sehr getragen und unterstützt in dieser Zeit.

Diese wenigen Wochen waren für uns alle anstrengend, für uns Menschen, unsere eigenen Hunde und sicher auch für Tequila. Aber wir würden diese Wochen um keinen Preis der Welt missen wollen. Es ist so gleichgültig, wie viel Mühe es kostet, wenn man als Pflegestelle miterleben darf, wie ein anvertrauter Pflegeschatz auftauen kann, ins Leben kommt und dann am Ende seine Familie finden darf. Dies ist Tequila mit einem Video gelungen. Nachdem die neue Familie das Tagebuch schon lange verschlungen hatte, war es mit den bewegten Bildern um die Herzensruhe geschehen und die Bewerbung flatterte ein.

Jederzeit würden wir es wieder tun, auch wenn es zwischendurch anstrengend sein kann. Das bekommt man tausendfach zurück, wenn die Hundeaugen anfangen zu leuchten, das Vertrauen in die Welt, die Menschen und sich selbst sichtbar wächst, Erinnerungen an Schwieriges verblassen und immer mehr Lebensfreude aufblitzt. Dieses Gefühl ist unendlich schön und bereichernd, vielleicht gerade dann ganz besonders, wenn der gemeinsame Weg etwas holpriger war.
 
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