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28.11.2010: Happy Birthday Retriever und Freunde!

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Frida

Liebe Freunde,

heute können wir nicht nur die erste Adventskerze anzünden, sondern auch die erste Geburtstagskerze unseres Vereins. Die Zeit scheint wie im Flug vergangen zu sein und so schauen wir heute zurück auf ein bewegtes und bewegendes erstes Vereinsjahr. Ein Jahr voller Geschichten - jede für sich so einzigartig wie der Hund, der sie "geschrieben" hat. Ein Jahr, das alle unsere Vorstellungen über die Möglichkeiten, die wir haben werden, um in Not geratenen Retrievern zu helfen, übertroffen hat. Begonnen hat dieses Jahr mit vier Zuchthündinnen, die wir am 28. November 2009 in die Freiheit und zu Freunden geholt haben. Geendet hat es mit der unglaublichen Zahl von 123 Schützlingen, denen wir in den vergangenen 12 Monaten die Chance auf ein neues Leben eröffnen konnten.


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Wie uns die erste Graphik zeigt, bilden Vermehrerhunde unter den Schützlingen, die wir im vergangenen Jahr in Obhut genommenen haben, die größte Gruppe (insgesamt 46%). Diese teilt sich jedoch in zwei Untergruppen: in die der ausrangierten Zuchthunde und in die der Welpen/Junghunde, die als „Überproduktion“ oder aufgrund körperlicher Mängel und Krankheiten von ihrem Vermehrer aussortiert und damit „aus der Zucht entlassen“ wurden. Die zweitgrößte Gruppe unter den aufgenommenen Notfällen ist die der Abgabehunde. Nur eine kleine Gruppe unserer Schützlingen sind der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen. Dahinter „verbergen“ sich unsere vier „Rockerladys“, die die ehemalige Zuchthündin Janny als blinde Passagiere in Freiheit geschmuggelt hatte, unsere sechs „Gnadenhofhunde“ und einige wenige Fellnasen, die wir von Tierheimen übernommen haben – unter ihnen unseren „Hospizhund“ Paolo.

Insgesamt haben wir in unserem ersten Vereinsjahr 77 Hündinnen und 46 Rüden aufnehmen können. Dieses „Ungleichgewicht“ ist von uns nicht gewollt, sondern in erster Linie unserer Pflegestellensituation geschuldet: Wir können eben nur dann einen neuen Notfall aufnehmen, wenn wir eine passende Pflegestelle haben und leider haben wir deutlich weniger Rüden- als Hündinnenpflegestellen. Die Graphiken 2 und 3 machen sichtbar: Während bei den Hündinnen nahezu genau so viele Abgabehündinnen wie ehemalige Zuchthündinnen zu Freunden kommen konnten, „dominieren“ bei den Rüden die Abgabehunde. Nach wie vor werden uns deutlich seltener ehemalige Zuchtrüden als ehemalige Zuchthündinnen gemeldet. Wir wissen nicht, warum dies so ist, können aber sagen, dass wir alle ehemalige Zuchtrüden, die gemeldet wurden, haben aufnehmen können. Anders sieht dies bei den gemeldeten Abgaberüden aus: Hier haben wir schweren Herzens eine ganze Reihe gemeldeter Notfälle ablehnen müssen, weil uns die Aufnahmemöglichkeiten fehlten.

Die vierte Graphik macht deutlich, dass das Verhältnis zwischen jungen/jüngeren und älteren/alten Hunden, die wir in den letzten 12 Monaten aufgenommen haben, sehr ausgewogen ist. Knapp über die Hälfte unserer Schützlinge (51%) waren Hunde bis 4 Jahre, annähernd die Hälfte (49%) waren bereits im mittleren Alter oder ältere/alte Hunde. Dieser funktionierende „Generationenvertrag“, in dem die gesunden, jungen Hunde die älteren (und häufiger auch eher kranken) Hunde „mitfinanzieren“, hat dazu beigetragen, dass wir auch so vielen älteren und alten Hunden noch einmal eine neue Chance geben zu konnten – egal ob sie Abgabehunde oder ehemalige Zuchthunde waren. Darüber sind wir sehr glücklich.


Ein Vergleich unserer "Jahresbilanz" zur "Halbjahresstatistik"

Im Vergleich zu unserer „Sechs-Monats-Bilanz“ hat sich am Ende unseres ersten Vereinsjahres die Verteilung unserer Schützlinge auf die einzelnen Altersgruppen kaum, die Verteilung auf die unterschiedlichen „Notfall-Gruppen“ hingegen noch einmal deutlich verändert.

So liegt z.B. der Anteil der aufgenommenen Abgabehunde in der „Gesamtjahresbilanz“ deutlich höher als in der Statistik für die ersten sechs Vereinsmonate (43% vs. 31%). Dies hat vor allem zwei Gründe: Je bekannter unser Verein wurde, desto häufiger haben sich auch Familien an uns gewandt, die – aus unterschiedlichsten Gründen – ihren Hund abgeben wollten oder mussten. Nun bedeutet eine verstärkte Meldung solcher Notfälle natürlich nicht zwangsläufig, dass auch mehr Abgabehunde aufgenommen werden (können). Möglich wurde dies für unseren Verein aber dadurch, dass wir zugleich auch einen Zuwachs an potentiellen „Pflegestellen mit Bleibeoption“ hatten, die im „Normalfall“ bereits einschätzbare Abgabehunde aufgenommen haben.

Auch das Verhältnis zwischen den beiden Untergruppen unserer aufgenommenen Vermehrerhunde hat sich in der Jahresbilanz im Vergleich zur Halbjahresstatistik deutlich „verschoben“. In den ersten sechs Monaten hat der Verein anteilig weit mehr ausrangierte Zuchthunde als Vermehrerwelpen/-junghunde aufgenommen (36% vs. 8%). Über das gesamte Jahr betrachtet, sind nun jedoch fast ein Fünftel der aufgenommenen Hunde aus der Zucht entlassene Welpen/Junghunde und nur etwas mehr als ein Drittel ehemalige Zuchthunde. Dies liegt nicht daran, dass wir im zweiten Halbjahr (betrachtet man die absoluten Zahlen) weniger Zuchthunde aufgenommen haben als im ersten Halbjahr. Abgesehen davon, dass wir sowieso keinen Einfluss darauf haben, ob ein Vermehrer bereit ist, eine ausrangierte Zuchthündin oder einen ausgedienten Zuchtrüden an uns abzugeben: Alle Zuchthunde, die uns gemeldet wurden, haben wir auch in Freiheit und zu Freunden holen können. Die Verschiebung dieses Verhältnisses ist allein darauf zurückzuführen, dass wir im zweiten Halbjahr mehr aussortierte Welpen/Junghunde aufgenommen haben. Natürlich ist uns dabei das Spagat zwischen „Helfen“ und „Aufrechterhaltung des Systems der Vermehrung“ bewusst. Wir werden auch in Zukunft sehr behutsam und abwägend mit der potentiellen Aufnahme von „Überproduktionen“ umgehen. Wir möchten allerdings auch daran erinnern, dass wir uns bei einer ganzen Reihe der von uns übernommenen Vermehrerwelpen und -junghunde bewusst für deren Aufnahme entschieden haben. Diese Hunde waren krank oder gehandicapt und hätten ohne uns keine Lebenschance mehr gehabt.


Gemeinsam haben wir Unglaubliches bewegt...

Unsere Jahresbilanz zeigt uns: Wir können auf ein gutes Jahr zurückblicken, auf ein Jahr, in dem wir gemeinsam Unglaubliches bewegt haben. Darauf können wir auch ein bisschen stolz sein. Vor allem aber sind wir – Euer Team – dankbar, dass dies mit Eurer Hilfe und Unterstützung möglich wurde.

Ein allererstes Dankeschön geht heute, an diesem für uns "besonderen Tag", an unsere Pflegestellen - ohne Euch hätten wir nicht einem einzigen Notfall helfen können. 92 Mal habt ihr in den vergangenen 12 Monaten ein Pflegekörbchen zur Verfügung gestellt. Viele von Euch sind seit langem „Überzeugungstäter/-innen“ - erfahrene Pflegestellen, die bereits mehrere Fellnasen in ihr neues Leben begleitet haben. Andere haben sich im Verlauf des letzten Jahres das erste Mal ein Herz gefasst und sich auf das „Abenteuer Pflegefamilie“ eingelassen. Wir wissen sehr gut, dass es für Euch Pflegefamilien neben vielen schönen, lustigen, anrührenden, erfüllenden und ermutigenden Momenten auch manchmal Momente gibt, in denen ihre Eure psychischen wie physischen Grenzen deutlich spürt und diese nicht selten zum Wohle Eures Pflegis überschreitet. Ihr leistet eine ganz wundervolle Arbeit – aus dem Herzblut, das ihr in die Pflegearbeit legt, wurde ein pulsierender Lebensstrom dieses Vereins. Einige von Euch haben das „Pflegeversprechen“, für die Euch anvertraute Fellnase da zu sein und diese zu begleiten, etwas zu wörtlich genommen. Und so haben sich im Verlauf des zurückliegenden Jahres 13 von Euch in die selbsternannte Gruppe der „Pflegestellen-Versager“ eingereiht. Zu sehr hatte sich Euer Pflegehund in Euer Herz geschlichen, als dass ihr ihn noch einmal hättet gehen lassen können.

Ein Dankeschön geht auch an unsere „Pflegestellen mit Bleibeoption“. Einige von Euch hatten sich auf einen Hund beworben, der aber in der Zwischenzeit schon seine Familie gefunden hatte. Andere suchten einen für ihre Lebensumstände „passenden“ Hund, den wir zu diesem Zeitpunkt leider nicht in der Vermittlung hatten. Ihr habt uns das Vertrauen geschenkt, dass wir gemeinsam mit Euch einen Hund finden, der Euer Herzhund werden könnte. Als dann ein „passender“ Notfall gemeldet wurde, hattet ihr den Mut, diesen als „Pflegestelle mit Bleibeoption“ bei Euch aufzunehmen. Weil es Euch gab, konnten wir nicht nur unsere „regulären“ Pflegestellen mit anderen Notfällen belegen. Ihr wart auch die große Chance für jene Notfälle, die wir ohne Euch nicht hätten aufnehmen können, da unsere Pflegestellen belegt waren. 30 weiteren Notfällen konnten wir so im vergangenen Jahr helfen. Ein Glücksfall für die Fellnasen, aber wie sich gezeigt hat, auch ein Glücksfall für Euch. Nur 2x wurde das Pflegekörbchen nicht in ein Dauerkörbchen „umgewandelt“, d.h. 28 von Euch haben auf diesem, vielleicht etwas ungewöhnlichem Weg, ihren Traumhund gefunden.

Ein Dankeschön sagen wir auch unsere fleißigen „RuF-Taxlern“. Ihr seid bei „Wind und Wetter“ in das Auto gestiegen, seid unzählige Kilometer gefahren, habt Stunden um Stunden auf den Straßen Deutschlands verbracht, um unsere Schützlinge sicher in ihre Pflegefamilien zu bringen.

Bedanken möchten wir uns auch bei allen Freunden, die im vergangenen Jahr für einen unserer Schützlinge eine Patenschaft übernommen haben, bei unseren derzeit 117 Fördermitgliedern und bei den zahlreichen Menschen, die unsere Arbeit durch Spenden unterstützt haben. Vielen von uns mag dies nicht so bewusst sein, aber unsere Tierschutzgebühren machen nur gut die Hälfte unserer „Einnahmen“ aus. Mit ihnen alleine hätten wir z.B. den hohen Standard an tierärztlicher Versorgung, den wir unseren Schützlingen im vergangenen Jahr geben konnten, nicht realisieren können. Eure Patenschaftsgelder, Eure Fördermitgliedsbeitrag und Eure großzügige Spendenbereitschaft hat es uns auch ermöglicht, zu dem ein oder anderen sehr kranken Hund "Ja" zu sagen und unsere sehr „schwierigen“ Hunden nicht aufgeben zu müssen, sondern ihnen eine fachkundige Betreuung und Begleitung an die Seite geben zu können. Und nicht zuletzt haben wir mit Euren Spenden unser kleines Hospizprojekt starten und Opi Paolo zu Freunden holen können.

Bedanken möchten wir uns natürlich auch bei all den Menschen, die sich im vergangenen Jahr dafür entschieden haben, ihr Leben zukünftig mit einem Tierschutzhund zu teilen. 106 unserer 123 Schützlinge haben bereits ihre eigene Familie gefunden und wir freuen uns darüber, dass viele von ihnen uns durch Berichte in unserem Forum weiter an dem Leben unserer Fellnasen teilhaben lassen.


Danke liebe Freunde...


  • dass ihr uns vor einem Jahr Mut gemacht habt, diesen Weg einzuschlagen, dass ihr ihn gemeinsam mit uns gegangen seid und dass ihr an uns und unseren neuen Verein geglaubt habt;
  • dass ihr jedes Mal aufs Neue mit uns hofft und mitfiebert, wenn ein neuer Schützling zu Freunden kommt;
  • dass ihr Euch mit uns freut, wenn unsere Schützlinge in ihr neues Leben gehen;
  • dass ihr mit uns über die vielen kleinen Geschichten lacht, die wir mit unseren Schützlingen erleben durften;
  • dass ihr mit uns um Lena, Bobby und Geli geweint habt, als sie den Weg über die Regenbogenbrücke gegangen sind;
  • dass ihr unsere Leidenschaft und Liebe für diese wunderbaren Wesen auf vier Pfoten teilt;
  • dass ihr die Entwicklung unserer gemeinsamen Tierschutzarbeit auch durch einen konstruktiv-kritischen Dialog begleitet;
  • dass ihr alle - jeder auf seine Weise - diesen Verein so tatkräftig unterstützt und ihn mit Leben füllt - jeden Tag aufs Neue!

Danke aber auch...


  • dass ihr für einander da seid;
  • dass ihr Euch mit Rat und Tat zur Seite steht;
  • dass ihr einander tröstet, wenn es Jemandem nicht gut geht;
  • dass ihr für einander Daumen drückt;
  • dass ihr Euch miteinander freut;
  • dass ihr die Arbeit unserer Pflegestellen wertschätzt, indem ihr Euch so rege an den Pflegestübchen beteiligt;
  • dass ihr unsere Schützlinge nicht aus den Augen verliert, sondern weiter ihre Tagebücher lest und so Anteil an dem Leben in ihren neuen Familien nehmt;
  • dass ihr eine so wunderbare und verlässliche Gemeinschaft seid, die diesen Verein trägt.

Danke liebe Freunde, Danke im Namen unserer Schützlinge
für dieses wunderbare Jahr gemeinsamer Tierschutzarbeit!


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Mögen diesem Jahr noch viele weitere folgen!
Euer Team





copyright© Fotos und Graphiken: Retriever und Freunde e.V.; Text: Anina Mischau
 
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