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Edda - Eine Zuchthündin findet ihr Glück

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Anfang 2009 hielten wir nach einem zweiten Hund Ausschau – einen Welpen wollten wir nicht, lieber einen „gebrauchten“ Hund, es gibt ja immer Menschen, die sich durch irgendwelche Umstände von ihren Hunden trennen müssen.

Bei unserer Suche stießen wir auf verschiedene Tierschutzvereine und hier erfuhren wir zum ersten Mal von den „Zuchthunden“: Hündinnen, die als Gebärmaschinen für die Welpenproduktion herhalten müssen und selbst nichts gelten; Rüden, deren einzige Daseinsberechtigung darin besteht, für Nachwuchs zu sorgen.

So verfolgten wir einige Pflegetagebücher auf den Internetseiten der Vereine und fanden schließlich unsere Edda. Siebenjährige Zuchthündin, auf dem Bild ein hängendes Gesäuge, Übergewicht, ein teilweise rasierter Schwanz wegen eines Hotspots, aber dieser Blick…

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Die Beschreibung las sich so, als ob jemand von unserem Traumhund schreibt. Würde es mit unserer Luise gut gehen? Ein zweiter Hund nach fast 4 Jahren Einzelhundstatus?

Der Besuch in der Pflegestelle, die Edda betreute, verlief äußerst positiv, und so zog Edda im August 2009 bei uns ein.

Mit den beiden Hunden ging es von der ersten Minute an wunderbar, es scheint fast, als ob Luise nur auf Edda gewartet hat und Edda orientiert sich sehr an Luise. Sie tut fast nichts, was Luise nicht auch tut und da ist auch jede Menge Blödsinn dabei. Luise nimmt Edda an die Pfote und sie zeigt ihr ein normales Hundeleben.

Wir glauben, dass Edda vor ihrer „Karriere“ als Vermehrerhündin bereits einmal eine Familie hatte, es spricht viel dafür. Mit anderen Hunden möchte Edda lieber weniger Kontakt – hier scheint sie keine guten Erfahrungen gemacht zu haben. Bellende Hunde hinterm Zaun sind ihr ein Greuel, da gerät sie schon mal außer Fassung. Auch kleine Stänkerer machen ihr Stress. Lediglich bei der Begegnung mit anderen Retrievern gerät sie regelrecht in Verzückung – dann geht schon mal so richtig die Post ab.

Durch Edda haben wir eine Menge über geschundene Hundeseelen gelernt. Sie hat ein paar Macken, die bisher leider trainingsresistent geblieben sind. So können wir Edda z.B. selten frei laufen lassen, da sie alles, was am Wegesrand liegt, aufnimmt. Das hat schon einige Male außerplanmäßige Tierarztbehandlungen erforderlich gemacht, da ja nicht nur gesunde Hunde „Gassi“ geführt werden.

Meinem Mann und mir gegenüber zeigt Edda immer mehr Vertrauen, dass wichtigste Rudelmitglied aber ist und bleibt Luise. Ohne sie geht gar nichts. Das wird sicher irgendwann schwierig werden, denn unsere Hundeomi ist mittlerweile 13 und nicht mehr so gut zurecht.

Langsam aber sicher bindet sich Edda aber auch an uns. So kam sie vor ein paar Tagen und ließ sich zum ersten Mal von mir ausgiebig knuddeln – und das bei einem Hund, der normalerweise kein Schmuser ist.

Ihr Herrchen liebt Edda besonders. Wenn er etwas länger schläft als der Rest wird er extra und persönlich beim Aufstehen in Empfang genommen.

Edda ist ein vollwertiges Mitglied unseres Rudels geworden. Am besten geht es ihr, wenn das Rudel komplett ist. Wenn einer von uns etwas erledigt und das Haus verlässt, wird er beim Wiederkommen standesgemäß begrüßt, da wird immer ein Spielzeug angeschleppt als „Gastgeschenk“. Es gibt eine große Wiedersehensfreude, ein regelrechtes Wiedersehensfest.

Es macht mich unheimlich stolz zu erleben, dass ein Lebenwesen uns so vertraut, nach allem, was dieses Wesen mit unserer Spezies erlebt und erlitten haben muss.

Edda – von ihrer alten Familie in die Welpenproduktion gegeben hat sie nun wieder eine Familie – dieses Mal für immer.


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Edda ist wieder DABEI.
 
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